Aus dem Archiv September 2018 Das Geld für die Bitburger Tangente ist da!

Bitburg · Nach 40 Jahren Planung geht es los mit der Nord-Ost-Tangente. 5,5 Millionen Euro stehen für den ersten Abschnitt im Landeshaushalt bereit. Der Spatenstich ist 2020 geplant. 2022 könnte das erste Stück fertig sein.

1990 hat der ehemalige Staatssekretär Franz-Peter Basten dem damaligen Bitburger Bürgermeister Horst Büttner ein Versprechen gegeben. „Das Land ist bereit, den Nord-Ost-Ring als Landesstraße zu bauen“, schrieb er an den Stadtchef, der sich das Dokument gerahmt an die Bürowand hängte. 28 Jahre später ist von der Tangente, die die B 50 mit der B 257 und die L 32 mit der B 51 verbinden soll,  kaum etwas zu sehen. Außer eines Anschlusses der Trasse an den Kreisel südlich der Albachstraße, der noch immer im Nirgendwo endet.

Dabei stammen die Pläne für den Ring um die Stadt aus den Siebziger Jahren. Seitdem kämpften Generationen von Bürgermeistern für die Umgehung, die rund 7000 Fahrzeuge von der Innenstadt fernhalten soll. Nun wird es wohl in der zweiten Amtszeit von Joachim Kandels klappen.

Das Geld für die Bitburger Tangente ist da!
Foto: TV/Eltges, Stefanie

Denn das Geld für den ersten Bauabschnitt wurde in den Doppelhaushalt des Landes für die Jahre 2019/2020 eingestellt. 5,5 Millionen sollen aus Mainz für die Verbindung des Kreisels auf der B 50 bis zum Matzener Sonnenhof an der B 257 fließen. Der Spatenstich ist für 2020 terminiert.

Vorher muss allerdings das Flurbereinigungsverfahren abgeschlossen sein. Denn für den Bau der Trasse wird viel Land benötigt, das das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum aufkaufen muss.

Dieser Prozess stehe für den ersten Bauabschnitt kurz vor dem Abschluss, sagt der Landtagsabgeordnete Nico Steinbach (SPD), der das aus dem Verkehrsministerium erfahren haben will.

Für die wenigen benötigten Flächen, die der Stadt und dem Land noch nicht gehören, will die Mainzer Regierung 2019 100 000 Euro ausgeben.

Danach will der Landesbetrieb Mobilität Gerolstein die Arbeiten zwischen der B 50 und der B 257 ausschreiben. 2020 soll eine halbe Million in erste Arbeiten fließen, der Rest der Summe, 4,9 Millionen, will das Land dann 2021 ausgeben. „Das Gute ist“, sagt Steinbach: „Wenn das Land erst mal mit Bauarbeiten beginnt, wird es sie so schnell nicht mehr ruhen lassen.“

Dass es nun doch schneller ging, als viele vermuteten – daran will der Sozialdemokrat selbst mitgewirkt haben: „Bei aller Bescheidenheit, ich habe bei der Haushaltsaufstellung mit harten Bandagen für das Projekt gekämpft.“ Ansonsten hätte es wohl noch Jahre gedauert bis die Tangente ins Landesstraßenbauprogramm aufgenommen worden wäre, meint Steinbach. „Wir sind alle für das Projekt eingetreten“, sagt hingegen der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen: „Es wurde höchste Zeit, dass die Tangente in den Haushalt kommt. Die ist ja schon seit 40 Jahren im Programm. Jetzt muss sie nur noch gebaut werden.“

Auch Bürgermeister Joachim Kandels sagt, er und seine Verwaltung hätten das Projekt vorangetrieben: „Wir waren immer dahinter und freuen uns daher auch, dass es nach einer so langen Planungszeit endlich klappt.“ Der Stadtchef glaubt, dass schon die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts zu einer deutlichen Entlastung der Innenstadt führen wird: „Das werden wir sofort spüren.“

Bis sie fertig ist, könnte es aber noch eine Weile dauern, meint Billen. Steinbach rechnet mit zwei Jahren Bauzeit für das erste Teilstück. Wenn der erste Abschnitt tatsächlich 2022 fertig sein sollte, folgen zwei weitere, nämlich die Verbindung der B 257 mit der L 32 und die der L 32 mit der B 51. Nach einer Schätzung belaufen sich die Kosten für das Gesamtprojekt auf grob elf Millionen Euro.

 An den Kreisel südlich der Albachstraße soll die Tangente angeschlossen werden. Der Anschluss dafür ist bereits vorhanden.

An den Kreisel südlich der Albachstraße soll die Tangente angeschlossen werden. Der Anschluss dafür ist bereits vorhanden.

Foto: Uwe Hentschel
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