Das grüne Jünkerather Klassenzimmer

Jünkerath · Bei einer Projektwoche an der Graf-Salentin-Schule in Jünkerath haben die Kinder zusammen mit Förster Norbert Bischof ein Klassenzimmer im Grünen gebaut. Und beim Neubau des Grundschulhofs kamen ebenfalls viele Helfer zusammen.

 Die Jünkerather Arbeitspyramide: Salentin-Grundschüler bei einer Pause im grünen Klassenzimmer. Foto: Schule

Die Jünkerather Arbeitspyramide: Salentin-Grundschüler bei einer Pause im grünen Klassenzimmer. Foto: Schule

Jünkerath. Unterricht im Grünen? Aber ja: Die Idee von Jünkeraths Förster Norbert Bischof, ein Klassenzimmer im Freien zu errichten, griff Christine Weinand, Leiterin des Ganztagsprogramms an der Graf-Salentin-Schule, gerne auf. Und so entstand mit Unterstützung tatkräftiger Kinder und freiwilliger erwachsener Helfer "ein beachtliches Werk", wie die Schule mitteilt.
Dazu zählen Sitze aus Holzstämmen für eine komplette Klasse, die dank gestrickter Kissen sogar richtig bequem sind. Die Stämme richtete man am Hang aus, so dass alle Kinder den bestmöglichen Blick auf eine selbst entworfene Tafel haben. Außerdem bauten die Kinder einen Windfang aus Weiden, zimmerten Bänke und entfachten während der Arbeiten ein kleines Lagerfeuer zur Stärkung. Nach drei Tagen tapferer Schufterei bei Regen und niedrigen Temperaturen entstand so auf dem Schulgelände die Möglichkeit, den Unterricht mit einer Klasse nach draußen zu verlegen - ohne Aufwand und Schlepperei von Tischen und Stühlen. Gemeinsam Schule gestalten - das galt auch für ein weiteres Projekt an der Grundschule: Denn der Innenhof ist endlich wieder für alle geöffnet. Seit Jahren war die Fläche nur unter Aufsicht zu begehen: Lose Steinplatten eines äußerst selten genutzten Podests drohten herabzustürzen und zeigten Anzeichen starker Verwitterung. Das Podest selbst durfte schon lange nicht mehr betreten, geschweige denn als Bühne genutzt werden. Der Schulträger, die Verbandsgemeinde Obere Kyll, konnte die Kosten in Höhe von mehreren Tausend Euro für die Neugestaltung nicht aufbringen. Das übernahmen dann andere: Eine Förderzusage des Bürgerdienstes und des Fördervereins der Schule über einen Teilbetrag der Gesamtkosten brachte die Jünkerather Unternehmer Hilmar Klein, Willi Müller und Rolf Müller an einen Tisch. Sie boten sofort an, den Innenhof der Schule ohne Blick auf die Kosten umzugestalten. Kurz darauf rollten bereits die Bagger und Laster an: Das Podest wurde abgerissen, die Fläche für den zukünftigen Schulgarten ausgehoben und dank der Firma Backes mit Mutterboden aufgefüllt. Also rückten an einem Samstag die tatkräftigen Väter mehrerer Kinder an, um Randsteine zu setzen, eine Sitzbank zu schaffen und dem Garten ein wenig Struktur zu geben. Die Bauunternehmung Klein hatte sich bereiterklärt, auch die Gestaltung des Gartens finanziell zu unterstützen. Während der Projektwoche setzten die Kinder dann die ersten Pflanzen, auch die Trittsteine im Garten sind verlegt.
Fehlt nur noch das Gartenhäuschen mit den Werkzeugen, damit die Kinder nach den Ferien loslegen können: Gemüse ist gepflanzt, Sträucher sind gesetzt. Dann kann geerntet werden. red/fpl

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