Das gute Rating macht zufrieden

BITBURG. Für die Kreissparkasse Bitburg-Prüm brechen neue Zeiten an. Ab 18. Juli fällt die Gewährträgerhaftung und Anstaltslast des Kreises weg. Trotzdem blickt der Vorstand des Kreditinstituts optimistisch in die Zukunft.

Bei den Banken und in der Wirtschaft dreht sich derzeit fast alles ums Thema Basel II. So auch bei der Kreissparkasse Bitburg-Prüm (KSK). Folge der neuen Eigenkapitalrichtlinien ist die Bewertung jedes einzelnen Unternehmens. Diese Klassifizierung bestimmt unter anderem den Zinssatz, zu dem Geld geliehen werden kann. "Die Sparkassen werden mit der Note A 1 bewertet", sagt Ingolf Bermes, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Bitburg-Prüm. Hintergrund dieses Ratings ist, dass sich die Sparkassen in der Bundesrepublik als Ganzes haben bewerten lassen. Die sehr gute Bewertung lässt Bermes optimistisch auf die kommenden Jahre blicken. Auch der Wegfall der Gewährträgerhaftung und der Anstaltslast ab dem 18. Juli 2005 sorgt bei ihm, seinen Vorstandskollegen Norbert Laufs und Reinhold Maas sowie Verwaltungsratsvorsitzendem Roger Graef nicht für schlaflose Nächte. "Der Landkreis ist nicht mehr Gewährsträger, sondern Träger der Kreissparkasse", sagte Graef bei der Jahrespressekonferenz über die durch die Europäische Union eingeforderte Veränderung.Gewinn wandert ins Kernkapital

Zufrieden mit dem Jahr 2004 sind die Bänker, weil der Gewinn des öffentlich-rechtlichen Kreditinstituts über dem Landesdurchschnitt der Sparkassen liegt. Rund 1,1 Milliarden Euro beträgt die Bilanzsumme der KSK für das Jahr 2004. Damit bewegt man sich laut Vorstand auf dem Niveau des Vorjahrs. Rund zwölf Millionen Euro vor Steuern Gewinn hat die KSK Gewinn gemacht. Im Endeffekt bedeutet das, dass "rund 2,5 Millionen Euro dem Kernkapital zugeführt werden", sagte Bermes. Diese Quote soll bei acht Prozent liegen, liegt bei der KSK derzeit aber nur bei rund 7,9 Prozent. Dies bedeutet, dass vermutlich auch in den kommenden Jahren kein Geld an den Besitzer der Bank, den Kreis, fließt, waren sich Bermes und Graef einig. "Was dann geschehen soll, müssen wir noch klären", sagte der Landrat. In die beiden Kreissparkassen-Stiftungen, die mit fünf Millionen Euro ausgestattet sind, werde ein zukünftiger Gewinn nicht fließen. Im Jahr 2004 gingen aus beiden Stiftungen rund 600 000 Euro an gemeinnützige Initiativen im Sozialen und kulturellen Bereich. Ihnen allen gemein ist, dass die Projekte im Landkreis beheimatet sind. Dies werde auch so bleiben, falls es eine Fusion mit anderen Sparkassen gäbe oder der Kreis aufgelöst werde, versicherte Graef. In den einzelnen Geschäftsbereichen hat es unterschiedliche Entwicklungen gegeben. Kredite in Höhe von 214 Millionen Euro wurden 2004 ausgegeben. Das Gesamtkreditvolumen der Sparkasse lag damit bei 711 Millionen Euro, berichtete Vorstand Norbert Laufs. Im Immobiliengeschäft stieg die Anzahl der vermittelten Objekte um fünf Prozent. Der private Wohnungsbau war dabei ein wichtiger Wachstumsträger, sagte Vorstand Maas. Zudem profitierte die KSK von der ab dem 1. Januar geltenden Besteuerung von Kapitallebensversicherungen. Lebensversicherungen entwickelten sich deshalb zum Renner, sagte Maas. Für das laufende Jahr haben sich die Kreisbänker vorgenommen, weitere gesetzliche und bankenaufsichtsrechtliche Bestimmungen umzusetzen. Daneben wollen die 346 Mitarbeiter, 25 davon in der Ausbildung, der KSK natürlich die Betreuung und Beratung der Kunden intensivieren.

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