Das Haus ist kein Luxus

OBERLASCHEID. Mit viel Eigenleistung der Bürger entsteht in Oberlascheid derzeit ein neues Dorfgemeinschaftshaus. Einweihung könnte bereits im Herbst sein.

Ein großes Projekt für eine kleine Gemeinde. Im 154 Einwohner-Dorf Oberlascheid wird es schon bald ein Gemeindehaus geben. Nach dem Bau der Schule im Jahr 1958 gilt dieses Projekt als die größte Baumaßnahme, die in der Gemeinde nach dem Krieg in Angriff genommen wurde. "Das Haus ist kein Luxus, wir brauchen das", sagt Ortsbürgermeister Karl Bach, der sich mit der Realisierung einen noch größeren Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde verspricht. Geburtstage, Hochzeiten, Kommunionen und vieles mehr: Feiern aller Art sollen im neuen Dorfgemeinschaftshaus über die Bühne gehen. Karl Bach: "Ich gehe davon aus, dass es rege genutzt wird."Alte Schule an ein Unternehmen verkauft

Die ursprünglich als Versammlungsraum genutzte ehemalige Schule wurde im Jahr 2001 an ein im Ort ansässiges Unternehmen verkauft. Zudem war der Gemeinderat zu der Überzeugung gekommen, dass die Nutzung "nicht ortsgerecht" sei, weil sich das Gebäude außerhalb der Ortslage befindet. Schnell fand sich allerdings ein Grundstück in der Nähe der Kirche. Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, sagt: "Da dieses Grundstück im Bereich der Haltestelle lag, die sich in schlechtem Zustand befand, entschloss man sich, diese gleichzeitig mit zu erneuern." Da ließen sich die Oberlascheider nicht lange bitten. Nach den Plänen des Auwer Architekten Josef Rodemers stieg man 2003 ins Projekt ein, das auch als Dorferneuerungsmaßnahme anerkannt wurde. Das neue Gemeindehaus kostet insgesamt 292 610 Euro. An Landesmitteln fließen 120 000 Euro, die Kalkulation für Eigenmittel und Eigenleistungen liegen bei 172 610 Euro. Die neue Haltestelle kostet zusätzlich 25 000 Euro. Zur Finanzierung kann die Gemeinde Oberlascheid indes auf Rücklagen zurückgreifen. Immerhin: Auch der aktuelle Haushalt ist mit 80 000 Euro ausgeglichen. Karl Bach: "Der war noch nie anders. Wir wirtschaften ja auch sparsam." In der Tat: So sind die Eigenleistungen zum Bau des neuen Gemeindehauses enorm hoch. Vom 16- bis zum 75-Jährigen hätten sie angepackt, erzählt Ortsbürgermeister Bach, der sich bescheiden gibt. "Wir versuchen einfach, möglichst viel selbst zu machen." Dies begrüßt natürlich auch Verwaltungschef Aloysius Söhngen, der zudem den Vorteil sieht, dass durch den Bau des neuen Gemeindehauses ein echter Dorfmittelpunkt entsteht.

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