"Das ist das Schönste: Teil eines Lebens zu sein"

Bitburg · Seit Dezember 2012 ist er kommissarischer Leiter der Theobald-Simon-Schule in Bitburg, nun wird er heute offiziell vorgestellt. Ralf Loskill freut sich darüber, am Leben vieler Schüler teilzunehmen.

 Das Büro des Direktors: Ralf Loskill wird heute offiziell als Schulleiter eingeführt. TV-Foto: Barbara Cunietti

Das Büro des Direktors: Ralf Loskill wird heute offiziell als Schulleiter eingeführt. TV-Foto: Barbara Cunietti

Bitburg. Er ist kein neues Gesicht in den Fluren der Theobald-Simon-Schule (TSS). Ralf Loskill leitet die Berufsbildende Schule schon seit Dezember 2012 - kommissarisch. Heute wird er als Studiendirektor offiziell eingeführt.
Loskill erzählt gerne von seiner Schule. In seiner Stimme erkennt man stolz: "In der Berufsvorbereitung können wir 90 Prozent der Schüler in eine anschließende Ausbildung oder Maßnahme vermitteln", sagt er. Es ist ihm wichtig, dass so viele Jugendliche ihren Weg finden. "Das ist unser Anspruch, wir wollen niemand auf der Strecke verlieren", sagt der 44-Jährige.Ein erfüllender Beruf


Er selbst unterrichtet an der TSS Religion und Informatik. Doch auf den Beruf des Lehrers kam er erst später in seinem Leben. "Im Jahre 1996 habe ich meinen Abschluss als Ingenieur in der Elektrotechnik gemacht", sagt Loskill.
Durch seine Frau, die heute Lehrerin am Gymnasium ist, begann er, sich immer mehr für den Beruf zu interessieren. Und so fing er mit einem Referendariat in Gerolstein an. Seine Fächer: Elektrotechnik und Physik. "Es hat mir gleich gefallen", sagt er, "es kann ein sehr erfüllender Beruf sein." Voraussetzungen dafür seien Empathie und ein positives Verhältnis zu den Mitmenschen, "man muss sie mögen und ihnen etwas mitteilen wollen, sonst wird man nicht glücklich, und der Beruf wird belastend".
Doch für Loskill war es das nie. Wenn er an die Zeit als Ingenieur zurückdenkt, bereut er nicht, den Job gewechselt zu haben. "Als Lehrer bekomme ich von den Schülern viel zurück. Das ist das Schönste: Teil eines Lebens, einer Entwicklung zu sein."
Und in der Berufsbildenden Schule passiert das oft. "Wir arbeiten in einem Spannungsfeld", erklärt Loskill, "zwischen dem fachwissenschaftlichen Anspruch der Lehrkraft und einem manchmal hohen sozialen und pädagogischen Bedarf der Schüler."
Das Wort "schwierige Schüler" sagt er nicht. "Schüler sind immer fordernd, nur wenige aber schwierig. Als Lehrer und Studiendirektor muss ich immer ihre Individualität im Blick haben."
Ob er ein strenger oder ein lässiger Lehrer ist, kann er nicht sagen. "Wertschätzung und Transparenz sind mir wichtig", sagt er, "dabei darf eine Portion Humor und Freundlichkeit nicht fehlen." Das ist vor allem in einem Fach wie Religion wichtig, das laut Loskill immer mehr als Lebenshilfe betrachtet wird. "Wir diskutieren sehr viel über aktuelle Themen aus der Gesellschaft. Das ist eine Gelegenheit für die Schüler, sich auszutauschen", sagt der Studiendirektor.
Mit seinem anderen Fach, Informatik, ist Loskill in die Zukunft projektiert: "Der Trend geht zum Einsatz von mobilen Geräten im Unterricht", sagt er.
Über die Zukunft und deren Herausforderungen denkt Loskill natürlich auch als Schulleiter nach. Mehr Ausbildungsgänge für Erwachsene, Inklusion und mehr Autonomie für Personalentscheidungen: Das sind Ziele der TSS. Und einen Wunsch für seine Schule hat er auch noch, "dass das differenzierte Angebot der Berufsbildenden Schulen sich noch stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert".Extra

1300 Schüler besuchen die Theobald-Simon Schule in der Rittersdorfer Straße in Bitburg. Zurzeit gibt es an der Theobald-Simon-Schule 13 Vollzeitklassen. Des Weiteren bietet sie Bildungsgänge in Teilzeit an. 30 Ausbildungsberufe können unterrichtet werden. Angeboten wird auch eine Erwachsenenausbildung als Betriebswirt. Die BBS ist nach einem der Gründer der Bitburger Brauerei, Theobald Simon, benannt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.tssbit.de bc

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