Das Karussell dreht sich weiter

Prüm · Wieder gibt es einen Wechsel in der Führung des Jugendgästehauses und des Kongresszentrums in der Prümer Kalvarienbergstraße. René Heinath verlässt den Betrieb und gibt kommende Woche die Leitung an Manuel Witt ab. Er wird der fünfte Chef in nur zehn Jahren.

 Nach knapp drei Jahren verlässt René Heinath als Betriebsleiter das Jugendgästehaus Prüm. TV-Foto: Frank Auffenberg

Nach knapp drei Jahren verlässt René Heinath als Betriebsleiter das Jugendgästehaus Prüm. TV-Foto: Frank Auffenberg

Prüm. Mit Elan und neuen Ideen trat René Heinath im Sommer 2012 seinen Dienst als Betriebsleiter des Prümer Jugendgästehauses an. Innerhalb von nur acht Jahren war er bereits der vierte Chef der Herberge. Nach nicht einmal drei Jahren ist jetzt überraschend Schluss. Das Personalkarussell dreht sich weiter. In einer Woche wird der Hotelier, Restaurant-Fachmann und Dienstleistungs-Fachwirt Heinath seinen Dienst im Hause niedergelegen. Ihm wird als fünfter Betriebsleiter der bisherige Chef der Jugendherberge Kaub (Rhein-Lahn-Kreis) Manuel Witt folgen.Schwerer Abschied


"Es kommt überraschend, aber die Geschäftsführung der rheinland-pfälzischen Jugendherbergen hat im November beschlossen, dass es hier einen Personalwechsel geben soll", sagt Heinath. Vielleicht wolle man noch einmal frischen Wind ins Haus bringen, mutmaßt er. Im Streit liege man aber nicht, betont er. Ihm sei die Leitung eines anderen Hauses angeboten worden. "Es blieb aber im Grunde nur die Wahl anzunehmen oder kündigen. Ich fand die Stelle aber nicht sehr attraktiv. Wir haben uns im beiderseitigen Einverständnis getrennt", sagt Heinath.
Er finde es sehr schade, die Eifel nun doch eher als gedacht wieder verlassen zu müssen, sagt er. Eigentlich habe man gedacht so lange hierbleiben zu können, bis es für die Kinder günstiger ist. "Mein Sohn ist in der neunten Klasse. In einem Jahr wäre er fertig. Jetzt werden wir mitten im Schuljahr umziehen. Das ist nicht gerade günstig." Wohin es gehen wird, will er noch nicht verraten. "Es gibt zwei Optionen. Entweder geht es nach Braunschweig oder nach Mannheim. Mehr kann ich aber noch nicht sagen."
Der Abschied werde schwer fallen. "Nach Neujahr bin ich noch eine Woche hier, um meinen Nachfolger in den Betrieb einzuarbeiten. Dann geht es für uns weiter." Dabei sei die Familie so gut in Prüm aufgenommen worden und habe die Jugendherberge sehr ins Herz geschlossen.
"Es ist ein schönes Haus, das aber für die Leitung durchaus anspruchsvoll ist", sagt Heinath. Mit zwölf festangestellten Mitarbeitern und 20 Aushilfen sei der Personalaufwand zum einen hoch, zum anderen habe man nicht nur das Jugendgästehaus zu führen, sondern zusätzlich das Restaurant Karlino und das Kongresszentrum mit der Karolingerhalle. "Einen Veranstaltungsraum mit 500 Plätzen zu haben ist schon etwas Tolles, aber eben auch eine Herausforderung", sagt er. Mit Veranstaltungen der Westeifelwerke, der Firma Stihl und der Raiffeisenbank habe man 2014 aber gute Kunden gehabt.Erfolgreiche Umstrukturierung


Mit mehr als 25 000 Gästen im Jahr 2014 gehört das Jugendgästehaus Prüm erneut zu den Spitzenreitern der rheinland-pfälzischen Jugendherbergen. "Kontinuierlich konnten wir mehr Besucher begrüßen", merkt Heinath zufrieden an.
Zu seinen Verdiensten gehört nicht nur die bessere Auslastung der Karolingerhalle, sondern auch die Umstrukturierung des Restaurants. Mit Dienstantritt stellte er die Speisekarte komplett auf eine Mischung aus mediterraner und deutscher Küche um. "Als absoluter Erfolg hat sich unser Langschläfer-Frühstücksbrunch herausgestellt", sagt er. Mit dem Angebot erreiche man nicht nur die Hausgäste, sondern eben auch die Eifeler, auf die man für den erfolgreichen Betrieb durchaus angewiesen sei.Extra

Das 2004 eröffnete Jugendgästehaus Prüm bietet 150 Schlafplätze für Jugendliche, Familien, Seminargruppen und Schulklassen. Die Baukosten betrugen damals acht Millionen Euro. Das Jugendherbergswerk trug davon 2,7 Millionen, das Land 2,5 Millionen, die Stadt 1,5 Millionen Euro. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Verbandsgemeinde Prüm steuerten jeweils 511 000 Euro bei. aff

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