Das kulturelle Herz der Südeifel

Als die "gudd Stuvv" Bitburgs hat Stadthistoriker Peter Neu einst das Haus Beda bezeichnet, das die Dr.-Hanns-Simon-Stiftung vor 35 Jahren für rund 2,3 Millionen Euro gebaut hat. Vor 43 Jahren wurde die Stiftung gegründet. Sie prägt nach wie vor das kulturelle Leben Bitburgs.

Bitburg. (ako) Das Haus Beda und die Bibliothek der Stadt gehören zu einer der wichtigsten Stiftungen der Region. Ohne das Engagement des ehemaligen Brauerei-Chefs Hanns Simon gäbe es das Haus Beda und die vor fünf Jahren in der Brodenheckstraße neu eröffnete Bibliothek der Stadt entweder nicht - oder es hätte anderer Bemühungen bedurft, das "kulturelle Herz" der Bierstadt lebendig zu machen.

Beide Einrichtungen und Immobilien gehören zur nach dem Gründer benannten Stiftung. In Bau und Ausstattung dieser beiden Kulturhäuser hat die Stiftung im Laufe der Jahrzehnte insgesamt knapp sieben Millionen Euro investiert. "Wir unterstützen jedoch auch andere Projekte in unserem Heimatgebiet, dem Kreis Bitburg-Prüm", erläutert Stiftungs-Geschäftsführer Norbert Golumbeck.

Besondere Resonanz etwa fand im Jahr 2003 ein international besetztes Bildhauer-Symposium neben der Braustätte, dessen künstlerisch niveauvolle Ergebnisse Teil des rheinland-pfälzischen Skulpturenwegs entlang von Nims, Sauer und Prüm sind.

"Das Eifel-Literaturfestival, das Sommer-HeckMeck für Kinder oder andere Projekte von kulturell aktiven Vereinen finden unsere Förderung. Wir vermeiden es hingegen, bestimmte Vereine dauerhaft und automatisch zu stützen", schildert Golumbeck die Ausrichtung, die Stiftungsgelder einzelfallbezogen zu verwenden.

Auch einzelne Künstler kommen in den Genuss einer Hilfe, denn die Stiftung bietet Stipendien für Nachwuchstalente, die sich bereits in Wettbewerben wie "Jugend musiziert" als förderwürdig hervorgetan haben. Berühmteste Stipendiatin ist die Pianistin Nadine Schuster.

Die Ausstellungen im Haus Beda basieren ebenfalls auf dem Engagement der Stiftung: So werden in der Bibliothek in Zusammenarbeit mit dem Beda-Institut derzeit Gemälde von Max Clarenbach und anderen impressionistischen Malern aus dem Rheinland gezeigt.

Wenn auch Sie Ihre Stiftung mit Sitz im Eifelkreis Bitburg-Prüm im TV vorstellen möchten, mailen Sie uns Ihre Kontaktdaten an eifel@volksfreund.deExtra Die Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, die 1968 vom Brauerei-Inhaber gegründet wurde, verfügt über ein Stiftungsvermögen von rund 15 Millionen Euro. Die Stiftung ist beteiligt an der Holding der Braugruppe, wodurch die finanziellen Ressourcen ständig erneuert werden. Dividenden, Spenden und Zuschüsse bescheren der Stiftung jährlich Einnahmen von mehr als 600 000 Euro. Eintritte zu Konzerten und anderen Veranstaltungen bringen rund 100 000 Euro. Größte Ausgaben sind die Personalkosten mit rund 270 000 Euro, gefolgt von Unterhaltungs- und Verwaltungskosten für Haus Beda und Bibliothek (rund 220 000 Euro). Stiftungszweck sind die "Förderung kultureller Aufgaben im Rahmen der Heimatpflege, die Verschönerung des Stadtbildes, Zuschüsse für musiktreibende und kulturell wirkende Vereine und die Förderung einzelner Künstler". Neben Ausstellung, Konzerten und Theaterspielen finden im Haus Beda auch gesellschaftliche Veranstaltungen statt. Zudem treffen sich dort mehr als zehn Vereine regelmäßig zu ihren Übungsstunden. (ako)

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