Touristische Infrastruktur Gondorfer Hotel dämmert vor sich hin

Gondorf · Noch immer gibt es im Hotel Terra Ventura keinerlei Anzeichen dafür, dass dort  auch mal wieder Touristen übernachten. Vielmehr machen sich Unkraut und Büsche breit. Und ein Brandschutzkonzept fehlt nach wie vor. 

 Der Giebel ist nur halb gestrichen, der Container randvoll.  Das Innenleben eines Whirlpools (links) wird offensichtlich nicht mehr gebraucht.

Der Giebel ist nur halb gestrichen, der Container randvoll.  Das Innenleben eines Whirlpools (links) wird offensichtlich nicht mehr gebraucht.

Foto: TV/Maria Adrian

 „Leider ist es gerade nicht möglich, diese Unterkunft auf unserer Seite zu buchen. Aber Sie können noch zahlreiche andere Unterkünfte in der Nähe finden – gleich hier.“ Auf der Suche nach einem Hotel im Eifelkreis Bitburg-Prüm wird bei „Booking.com“  das Hotel Terra Ventura in Gondorf noch aufgeführt, nur buchen kann man nicht, wie oben zu lesen ist.  Dafür sind schöne Fotos der Anlage am ­Eingang des Ferienortes Gondorf zu sehen, wie übrigens  auch auf anderen Portalen wie holidaycheck.de oder trivago.de

Auf der Homepage des Hotels ist dann zwar eine Telefonnummer zu finden, doch „diese Nummer ist nicht vergeben“, bekommt der Anrufer zu hören.  Schaut man sich das einst gut gebuchte Hotel  in Gondorf an, dann versteht man gleich, warum man hier nicht buchen kann. Das Hotel in der Philippsheimer Straße liegt im Dornröschenschlaf.  Gras und Unkraut machen sich zwischen dem Pflaster  und im Frontbereich des Gebäudes  breit, Büsche wachsen ungehindert in die Höhe und in die Breite, ein voller Abfall-Container steht herum,   ein Hausgiebel ist nur zur Hälfte gestrichen. Ein neuer Anlauf sieht anders aus. Denn noch im Januar war die Rede  davon, dass der  Besitzer des Hotels die Wiederaufnahme des Betriebs plant (der TV berichtete am 14. Januar). Nun neigt sich die Urlaubszeit  dem Ende zu, aber das Hotel, das sich nur wenige Meter vom Eifelpark Gondorf befindet, steht für Gäste nicht zur Verfügung.

Das 135-Bettenhaus war im September 2016 geschlossen worden, der damalige Besitzer hatte Insolvenz angemeldet. Zudem gab es größere Baumängel, und die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm hatte die Betriebserlaubnis entzogen. 2018 wurde der Betrieb wieder aufgenommen – aber nur für wenige Monate. Denn: Eine vorläufige Betriebserlaubnis sei erloschen, weil die Mängel nicht behoben wurden. Die Kreisverwaltung als Untere Brandschutzbehörde hatte nicht vorhandene Rettungswege für verschiedene Hotelzimmer bemängelt. Der  Besitzer habe der Verwaltung bis November 2018 ein neues Brandschutzkonzept vorlegen wollen, das war bis Januar 2019 noch nicht eingetroffen.

Eine erneute, schriftliche  Anfrage bei der Kreisverwaltung bringt folgende Erkenntnis: „Seit dem Pressebericht im TV vom 14. Januar 2019 ist keine Änderung eingetreten. Die notwendige ,Brandschutzsanierung’ ist nach unserer Kenntnis bisher nicht durchgeführt worden“, schreibt Ansgar Dondelinger, von der Pressestelle des Eifelkreises.

In der Gemeinde Gondorf selbst ist man  nicht glücklich über diesen Zustand. „Fehlt noch, dass sich die Gemeinde auch noch um die Pflege rund um das Anwesen kümmern muss, das schon verwildert“, wie eine Gondorferin  befürchtet, die namentlich nicht genannt werden möchte.

„Eine verwahrloste Anlage lädt nicht dazu ein, seine Freizeit im Fremdenverkehrsort Gondorf zu verbringen“, sagt ein weiterer Einheimischer, der ebenfalls seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Und er geht noch einen Schritt weiter und sagt: „Ob die Immobilie, aufgrund ihres Zustandes und der Auflagen, überhaupt nochmals als Hotelbetrieb genutzt werden kann, ist mehr als fraglich.“ Eine weitere Eifelerin glaubt zu wissen, dass es genügend interessierte Käufer für das Hotel gebe, der russische Besitzer wolle aber offensichtlich weder investieren noch verkaufen, so ihre Einschätzung.

Der neue Ortsbürgermeister von Gondorf, Franz-Joseph Gasper, will sich  zusammen mit dem neuen Rat demnächst mit dem für Gondorf wichtigen Thema befassen.

 Zwischen dem Pflaster im Eingangsbereich des Hotels macht sich das Unkraut breit.

Zwischen dem Pflaster im Eingangsbereich des Hotels macht sich das Unkraut breit.

Foto: TV/Maria Adrian
 Sanierungsbedarf zeigt sich an  der Fassade des Hotels.

Sanierungsbedarf zeigt sich an  der Fassade des Hotels.

Foto: TV/Maria Adrian

Da sowohl der Pächter als auch der Besitzer des Hotels bislang noch nicht erreicht werden konnten, geht das Rätselraten um die Zukunft des Hotels erst mal weiter.

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