Das Leiden Jesu in elf Szenen

Spangdahlem · Die Leidensgeschichte Jesu gerät heute an Ostern manchmal in den Hintergrund. Nicht so in Spangdahlem, wo rund 80 Messdiener aus der Pfarreiengemeinschaft Speicher genau diese Geschichte bei einem Freiluftschauspiel rund um die Kirche erzählt haben. Hunderte Menschen folgten der Aufführung um Abendmahl, Verrat, Kreuzigung und Auferstehung.

 Handel statt Gebet im Tempel? In der Eifel spielen Jugendliche die Geschichte Jesu. TV-Foto: Nora John

Handel statt Gebet im Tempel? In der Eifel spielen Jugendliche die Geschichte Jesu. TV-Foto: Nora John

Spangdahlem. Es sind eine Menge Akteure bei den Passionsspielen in Spangdahlem (Eifelkreis Bitburg-Prüm) dabei. Jugendliche mit langen Gewändern und sogar einige tierische Darsteller sind rund um die Kirche unterwegs. Warum wurde Jesus ans Kreuz geschlagen? Wofür wurde er verurteilt? Wer von seinen Jüngern hat ihn verraten? Diese Fragen werden in dem gut zweistündigen Stück beantwortet.
Die Menschen, die die jungen Akteure umringen, lauschen aufmerksam. Die Jugendlichen nutzen ein Mikrofon, so dass auch diejenigen, die in den engen Gassen um die Kirche nicht immer den Blick auf das Schauspiel haben, die Handlung verfolgen können.
Samuel Weber stellt Jesus dar


Ein buntes "Bühnenbild" ist bei der Szene aufgebaut, in der Jesus, der von Samuel Weber gespielt wird, die Händler aus dem Tempel vertreibt. Lebende Hühner und sogar ein paar Schafe sind Teil der bunten Szene. In den anderen Szenen bedienen sich die rund 80 mitspielenden Messdiener einfacher, aber wirkungsvoller Mittel. Das Abendmahl findet vor der Kirche am Ehrenmal statt.
Der Abend vor der Kreuzigung, in der Jesus mit seinem Schicksal hadert, ist im Garten an dem Gotteshaus angesiedelt, was der Handlung einen passenden Rahmen verleiht. An dieser Stelle ist das Leiden Jesu wirklich spürbar für die Zuschauer.
Bei manchen von ihnen lässt aber gegen Ende des Spiels die Aufmerksamkeit etwas nach. Es ist zwar trocken, aber es bläst ein kalter Wind rund um die Kirche. Begleitet wird das Schauspiel vom Kirchenchor, der die elf Szenen der Leidensgeschichte mit Liedern untermalt. Es ist eine beeindruckende Aufführung, bei der die sorgfältige Vorbereitung spürbar ist. Und die jungen Schauspieler werden auch künftig trotz Hasen und Ostereiern die eigentliche Geschichte des kirchlichen Festes nicht vergessen.

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