"Das liegt denen im Blut"

WILSECKER. (rh) Mit Anabell und Isabell zum Sieg: Anne und Thomas Kreutz aus Wilsecker haben beim zwölften Vorführwettbewerb für Jungzüchter der Rinder-Union West (RUW) in Hamm jeweils den ersten Platz ihrer Altersgruppe erreicht.

Liebevoll streicht die zwölfjährige Anne Kreutz ihrem zehn Monate jungen Zuchtrind Anabell aus dem Stall des elterlichen Betriebs in Wilsecker die Siegerschleife, die dem Tier um den Hals hängt. Stolz nimmt sie den Pokal in die Hand. In der Altersklasse sechs bis elf Jahre war das Mädchen die beste Vorführerin von 50 Bewerbern. Auch ihr 19-jähriger Bruder Thomas war mit seinem Zuchtrind erfolgreich: Mit Isabell, 22 Monate alt, setzte er sich ebenfalls gegen die Konkurrenz durch. "Das ist tatsächlich sehr selten oder das gab es noch nie, dass zwei Geschwister in ihren jeweiligen Altersklassen erste Plätze belegten", sagt der stolze Vater Peter Kreutz. Er bewirtschaftet einen 95 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb, hält 65 Milchkühe mit Kälbern und rund 50 Zuchtsauen. Auch Ehefrau Marianne hilft mit, und so ist der Betrieb der Lebensmittelpunkt der Familie, die mit drei Generationen unter einem Dach lebt.Thomas Kreutz tritt beim Bundesentscheid an

"Beim Wettbewerb kommt es darauf an, eine Harmonie zwischen Vorführer und Tier herzustellen. Bein- und Kopfstellung sind wichtig, der Blick muss zum Preisrichter gehen", erklärt Anne fachkundig. Für den Wettkampftag hat die Realschülerin sogar schulfrei bekommen. "Bis zu 150 Stunden habe ich aufgewendet, um mit dem Tier so erfolgreich arbeiten zu können", sagt Thomas Kreutz, der eine Ausbildung zum Landwirtschaftstechniker macht. Er hat sich als bester von 25 Teilnehmern auch für den Bundesentscheid qualifiziert. Diesen Sommer geht er für mehrere Monate auf einem Hof in Kanada, um Erfahrungen zu sammeln. Später will er den elterlichen Betrieb übernehmen - trotz der schlechten Aussichten in der Landwirtschaft. Gerd Grebener, Leiter der Fließemer Einrichtung der Rinder Union West (RUW), die den Vorführwettbewerb in Hamm ausgerichtet hat, sagt: "Es kostet unheimlich viel persönliches Engagement, soweit zu kommen wie die Geschwister Kreutz. Die Konkurrenz in Hamm war stark. Aber den beiden liegt das im Blut."

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