Das Problem mit der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit – ein Begriff, der in den vergangenen Jahren immer populärer geworden ist. Der Kerngedanke dahinter: Zukünftige Generationen sollen dieselben Chancen auf ein erfülltes Leben haben wie die heutige Generation.

Was viele nicht wissen: Der Begriff Nachhaltigkeit hat seinen Ursprung in der Forstwirtschaft. "Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann!"

Leitsätze, die bis heute für die Waldbewirtschaftung gelten. Formuliert wurden sie im Jahr 1713 von Hans Carl von Carlowitz, der damit als Erster den Begriff der Nachhaltigkeit prägte.

Exakt 300 Jahre ist das her - und so laden die Forstämter bundesweit in diesem Jahr zu Aktionen rund um ihr Jubiläum ein: "300 Jahre Nachhaltigkeit bei der Waldbewirtschaftung".

Nachhaltigkeit bei der Personalwirtschaft suchen die Bediensteten der rheinland-pfälzischen Forstämter allerdings vergebens.

Seit Jahren geht die Zahl der Forstleute zurück, seit 1990 wurde mehr und mehr Personal abgebaut. Damit nicht genug: Ein Drittel der 1630 Landesbediensteten erreicht in den kommenden zehn Jahren das Rentenalter. Zwar hat das zuständige Umweltministerium inzwischen zugesagt, künftig jährlich 35,5 Stellen in den Forstämtern neu zu besetzen, aber dies ist nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein: Denn diese Neubesetzungen werden den weiteren Personalausfall durch die absehbaren Renteneintritte nicht ausgleichen können.

Der Personalmangel wird also weiter zunehmen - und damit nicht nur die ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Wälder und die Gewinnerzielung mit dem Rohstoff gefährden, sondern auch die Erfüllung seiner weiteren Funktionen beispielsweise in den Bereichen Tourismus und Naturschutz. Auf dem Spiel steht damit eben jene Nachhaltigkeit, die ihren Ursprung doch gerade in der Forstwirtschaft hat und deren 300. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort