Meinung Das Stolpern nicht vergessen

Mit der neuen Gedenk-Stele und der entsprechenden Umgestaltung des Platzes Am Markt setzt die Stadt ein Zeichen. Und in Zeiten, in denen Menschen mit Reichsbürgerflaggen durch die Städte marschieren und scheinbar ungebremst nationalistisches und rassistisches Gedankengut im Internet verbreiten können, ist ein Ort, der an die grausamen Folgen einer solchen Entwicklung erinnert, umso wichtiger.

 Kommentarfoto_Hentschel.pdf

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Foto: TV/Eltges, Stefanie

Das Thema Stolpersteine wird erst mal ruhen gelassen, darf dabei aber nicht in Vergessenheit geraten. Wer sich wie Bitburg so intensiv mit seiner römischen Geschichte auseinandersetzt, sollte das erst recht auch mit seiner jüngeren Vergangenheit zwischen 1933 bis 1945 tun. Auch wenn letzteres weitaus unangenehmer ist.

Nichts gegen die Römer und ihre Spuren, die sie in Bitburg hinterlassen haben. Aber ein Stolperstein, der ein persönliches Schicksal verortet und damit eine Verbindung zum größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit schafft, hat mindestens genauso viel Beachtung verdient wie ein mit Pflastersteinen nachgebildeter Grundriss eines römischen Gebäudes.

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