Das Traumhaus mit Ecken und Türmen

16 Schüler des Euro-BBW durften beim KLASSE!-Workshop der Landestreuhandbank mit dem Mainzer Architekten Marcus Hille ihre Ideen vom Traumhaus umsetzen - zumindest als Modell aus Karton.

 Stolz präsentieren die Schüler des Euro-BBW ihre „Traumhaus-Modelle“, die sie im Workshop von TV und Landestreuhandbank mit Architekt Marcus Hille (hinten Mitte) erarbeitet hatten. TV-Foto: Björn Pazen

Stolz präsentieren die Schüler des Euro-BBW ihre „Traumhaus-Modelle“, die sie im Workshop von TV und Landestreuhandbank mit Architekt Marcus Hille (hinten Mitte) erarbeitet hatten. TV-Foto: Björn Pazen

Bitburg. "Huch, ich glaube, ich habe eine Tür vergessen!" Da muss der Cutter her, und am Modell wird noch einmal eine Wand aufgetrennt, damit man später auch in den Raum gehen kann. 16 Schüler des Europäischen Berufsbildungswerks (Euro-BBW) in Bitburg wurden am Donnerstag zu Architekten.

Im Rahmen des TV-KLASSE!-Projekts hatte KLASSE!-Sponsor Landestreuhandbank einen Workshop zum Thema "Wie wohnen wir 2020?" angeboten - und die Bitburger Schüler waren die glücklichen Gewinner.

Der renommierte Mainzer Architekt Marcus Hille arbeitete den ganzen Donnerstag mit dem Nachwuchs - und war begeistert: "Sie haben sehr konzentriert gearbeitet, haben sehr schnell den Sprung von der Theorie in die Praxis geschafft, und am Ende konnten alle ein tolles Ergebnis vorweisen."

Lehrer Eberhard Kirchhoff hatte seine Klasse aus dem Bereich Reise-, Verkehrs- und Freizeitkaufmann intensiv vorbereitet; zu Beginn des Workshops präsentierten die Schüler Collagen ihrer Einrichtungswünsche, die sie aus Möbelkatalogen zusammengestellt hatten. Zudem hatten sie die Aufgabe, sich dazu zu äußern, wie sie später einmal wohnen wollten.

Marcus Hille griff diese Themen in seinem Vortrag auf und stellte zahlreiche Wohnformen - im Grünen, in einer Siedlung, in der Stadt, ökologisch - vor. Plastisch zeigte er am Beispiel seines eigenen Hauses die vielfältigen architektonischen Möglichkeiten auf.

Und dann war die Zeit für die Schüler gekommen, selbst aktiv zu werden. Zunächst sollten sie den Grundriss ihres Traumhauses aufzeichnen, Zimmer gestalten, kreative Ideen in ihr Traumhaus integrieren. "Ich hätte gerne einen Swimmingpool", meinte eine Schülerin, einem männlichen Kollegen war der große Fernseher sowie der DVD-Raum wichtiger. "Die Mädchen haben in ihren Entwürfen viel eher auf Formen, aber auch auf Wohnlichkeit oder lichtdurchflutete Räume geachtet, bei den Jungen ging es vor allem um die Funktionalität", sagte Rainer Richarts, der Vorstandsvorsitzende der Landestreuhandbank.

Immer wieder wurden die Entwürfe von den Schülern abgeändert, wurden zusätzliche Fenster integriert, wurden Wände verschoben.

Als die Planungszeit vorbei war, entstand aus der Zeichnung ein Modell. Mit starken Kartonplatten setzten die Schüler ihre Ideen um - im Maßstab 1:20 hatten sie auf einer Grundfläche von 150 Quadratmetern Platz, ihre Vorstellung vom Traumhaus umzusetzen.

Hille stand mit Rat und Tat zur Seite, half beim Schneiden der "Wände" oder bei praktischen Problemen, wie beim Gestalten eines runden Turms fürs Esszimmer.

"Ich bin hellauf begeistert", meinte Richarts. Der gebürtige Trierer schaute sich alle Modelle genau an: "Das war ein gelungener Tag, denn die Schüler hatten sehr viele gute Ansätze und haben schnell verstanden, aus einer Idee auch ein Modell herzustellen." Hille ergänzte: "Die Ziele wurden sogar übererfüllt."

Nach siebenstündiger Tätigkeit durften alle Schüler mit einigen erläuternden Sätzen ihr Traumhaus-Modell präsentieren. Vom minimalistischen Loft, Häusern mit vielen Ecken, Kanten und Türmen oder dem eher klassischen Einfamilienhaus war alles dabei. Für Lehrer Kirchhoff war die KLASSE!-Veranstaltung der Landestreuhandbank ein "riesiger Gewinn: Das war ein toller Ausbruch aus dem Schulalltag, von diesem Workshop werden die Schüler sehr viel mitnehmen."

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