Das wachsame Auge an der Grenze
Gaspistolen im Handschuhfach, aber kein Waffenschein, Ausländer ohne gültige Papiere, gesuchte Diebe: Im noch jungen Jahr 2011 hat die Bundespolizei im Raum Prüm einige Erfolge aufzuweisen. Es werde derzeit aber nicht verstärkt kontrolliert.
Prüm/Trier. (ch) Erfolgreiche Arbeit an der Grenze: Obwohl das Jahr 2011 noch keine sechs Wochen alt ist, sind der Bundespolizei in Prüm bereits einige Verdächtige ins Netz gegangen. Zuletzt wurden die Beamten am vergangenen Mittwoch fündig: Ein Transporter war mit gefälschten Kennzeichen unterwegs, im Laderaum 16 Menschen. Neun von ihnen stammen aus dem Kosovo, sie werden derzeit in der Bundesrepublik geduldet - allerdings nur in Nordrhein-Westfalen.
Ein 63 Jahre alter Serbe konnte nur einen in Frankreich ausgestellten Asylantrag vorlegen. Wie die Ermittlungen der Bundespolizei ergaben, haben die zehn Südosteuropäer bereits mehrfach gegen ihre Duldungsauflagen verstoßen. Außerdem hatte der Fahrer des Transporters keinen Führerschein für die Beförderung von Personen.
Nur wenige Tage zuvor hatten die Polizeibeamten einen 37-Jährigen festgenommen, der wegen des Verdachts auf schweren Diebstahl in Nordrhein-Westfalen gesucht wird. Bei einer anderen Kontrolle wurde ein Brasilianer aufgegriffen, der in seinem Handschuhfach eine Gaspistole mit 3000 Schuss Munition hatte - ohne den erforderlichen Waffenschein (der TV berichtete).
"Es gibt überall eine verstärkte Einreise von Ausländern", sagt Ralf Weiler, Pressesprecher der Bundespolizei in Trier.
Die jüngsten Erfolge seien das Ergebnis der normalen Kontrollen, denn es sei nicht so, das derzeit verstärkt kontrolliert werde. "Das ist nicht mehr als sonst auch", bestätigt Weiler. Viel hänge auch von der Erfahrung der Kollegen vor Ort ab. "Das ist viel Bauchgefühl." Personell ist die Bundespolizei in Prüm, die seit 2006 dort eine Dienststelle hat, im vergangenen Jahr aufgestockt worden. 20 Beamte sind aktuell dort im Einsatz und überwachen in Zusammenarbeit mit dem Hauptzollamt in Koblenz das Gebiet entlang der Grenzen zu Belgien und Luxemburg. Einer der Brennpunkte ist die Autobahn 60, sie ist eine wichtige Verbindung in Richtung Niederlande und Seehafen Antwerpen.