Das wäre das Ende unserer Dörfer

Windkraft

Zu unserem Interview "Wir werfen die Flinte nicht ins Korn" mit Moritz Petry, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Südeifel (TV vom 12. Juli), schreibt dieser Leser:
Im TV-Interview über die Windkraft in der Verbandsgemeinde (VG) Südeifel verteidigt Bürgermeister Petry das vielfach kritisierte Vorgehen der VG und des Rats. Das ist sein gutes Recht, entspricht aber nicht immer den Tatsachen. Das Verhalten der VG Südeifel ist beileibe nicht so rücksichtsvoll, wie Herr Petry es darstellt. Die Rücknahmen der Konzentrationsflächen von etwa 14 Prozent auf 2,8 Prozent - das Land empfiehlt übrigens 2 Prozent - war nicht der Einsicht der VG oder ihres Rates geschuldet. Diese Kürzungen entstanden unter anderem wegen erheblicher Planungsfehler und Mängel. Sie wurden ohne eine Beteiligung der VG von anderen Stellen verfügt.
Die Planungskosten von 850 000 Euro sollten hinterfragt werden. Diese horrende Summe wäre deutlich geringer, wenn sich die VG an den Vorgaben der neuen Landesregierung orientiert hätte. Stattdessen wurde die Konfrontation gesucht und auf eine Übergangsregelung spekuliert.
Überdies beschäftigt die VG seit Jahren eine Anwaltskanzlei für die WKA-Planung. Andere Verbandsgemeinden begnügen sich mit ihrer eigenen Rechtsabteilung. Der beauftragte Anwalt ist nicht nur auf den Ratssitzungen dabei, sondern auch überall im Land. Wo Bürgermeister Petry vorspricht, da ist sein kostspieliger Schattenmann nicht weit.
Der Bürgermeister beklagt sich ständig über die "bettelarmen" Gemeinden, die angeblich kurz vor dem Kollaps stehen. Nur die Windkraft könne sie noch retten, sagt er. Seine Schauermärchen und Schreckensbilder dienen lediglich der Panikmache.
Sehen unsere Dörfer nicht schmuck und ansprechend aus? Unvorstellbar, wenn die Schönheit und Stille zahllosen überdimensionierten und lärmenden Windkraftanlagen geopfert würde. Herr Petry sollte einmal erklären, wie er Touristen und junge Familien in unsere Eifeldörfer locken will, wenn sich überall riesige Rotoren drehen.

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