Das Wahrzeichen von Mötsch

Mötsch · Der Mötscher Wasserturm stand 16 Jahre leer, bis sich die Reservistenkameradschaft Bitburg für das Gebäude interessierte. In Eigenleistung sanierten sie zwölf Jahre lang das Gebäude und retteten das Wahrzeichen von Mötsch.

 Der Wasserturm ist von innen voll ausgestattet. Die Reservisten-Kameraden treffen sich einmal im Monat dort. TV-Foto: Bettina Bartzen

Der Wasserturm ist von innen voll ausgestattet. Die Reservisten-Kameraden treffen sich einmal im Monat dort. TV-Foto: Bettina Bartzen

Mötsch. Der Wasserturm steht seit 1930 an der höchsten Stelle von Mötsch und ist für die Einwohner mit der Zeit zu einem Wahrzeichen geworden. Dieses Wasserreservoir versorgte die Mötscher bis zur Verwaltungsreform 1970 mit Trinkwasser. Mötsch wurde an das städtische Wasserwerk angeschlossen und der 22 Meter hohe Turm war überflüssig.
Weil die Mötscher sich weigerten, ihr Wahrzeichen abzureißen, stand der Turm 16 Jahre leer. Bis sich ein Käufer fand, der ein Café eröffnen wollte. Allerdings kam der Kauf nicht zustande.
Platz für Uniformen


Ein Glück für Bernd Quirin, Vorstandsvorsitzender der Reservisten-Kameradschaft Bitburg. "Als ich durch Zufall vom Verkauf des Wasserturms erfuhr, dachte ich direkt an unseren Verein", sagt Quirin. Die Reservistenkameraden beschlossen, den Turm langfristig zu mieten, ohne zu wissen, was auf sie zukam.
Die Sanierungsarbeiten waren umfangreicher als man am Anfang dachte. Das Wasserbecken aus Stahlbeton musste raus, eine Decke eingezogen werden, es fehlten Heizung, Fenster und Toiletten. "Wir haben viele Handwerker im Verein, so dass wir je nach Qualifikation alles in Eigenleistung machen konnten", sagt Quirin.
Die Sanierungsarbeiten sollten zwei Jahre dauern. Daraus wurden zwölf. "Die Lust am Wasserturm haben wir nie verloren", erinnert sich Quirin. In den zwölf Jahren gehörte ein Tag in der Woche dem Wasserturm. Der Umbau war 1998 fertig. Uniformen der Bundeswehr von Heer, Luftwaffe und Marine, Urkunden und Pokale haben seitdem ihren festen Platz im Wasserturm gefunden.
Toller Rundblick


Einmal im Monat treffen sich die Reservistenkameraden im Wasserturm. Außerdem organisieren sie Seminare zur militärischen Ausbildung und Vorträge. Zum Tag der offenen Tür kann jeder den Turm auch mal von innen besichtigen. Der Rundblick über die Eifel ist grandios. Bei klarem Wetter erkennt man sogar das Viandener Staubecken.
Bitburg hatte zwei weitere Wassertürme, die nur noch in der Erinnerung existieren. Auf historischen Fotos ist der Wasserturm am Rathaus ein Wahrzeichen Bitburgs geworden. Bitburg hatte durch diesen Wasserturm, der 1888 gebaut wurde, zum ersten Mal eine geregelte Wasserversorgung. Der Wasserturm am Bahnhof versorgte die Dampflokomotiven mit Wasser.

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