Das war's mit dem Parken an der Post

Bitburg · Bei der Umgestaltung des Bitburger Postplatzes muss nicht nur der Parkplatz hinter dem Postgebäude mit rund 40 Stellplätzen dran glauben, sondern auch die acht Stellplätze entlang der Poststraße fallen weg. Das wurde im Bauausschuss dank einer Skizze deutlich.

Bitburg. Eigentlich stand in der Sitzung des Bauausschusses am Mittwochabend die Aufstellung des Bebauungsplans für den auf dem Postplatz geplanten Neubau der Trierer Wohnungsbaugesellschaft GBT auf dem Programm. Die Aufstellung des Bebauungsplans wurde schließlich auch beschlossen. Doch zunächst sorgte die Zeichnung, die Planerin Nicole Cirsovius vom Büro Isu an die Wand projizierte, für Verwunderung.
Händler fordern Kurzparkplätze


Jürgen Weiler (CDU) meldete sich als Erster zu Wort: "Hier fallen ja richtig viele Parkplätze weg. Ich kann auf dem Plan nicht erkennen, welche da noch erhalten werden sollen." Bauamtsleiter Heinz Reckinger bestätigte, dass nicht nur die 40 Stellplätze hinter dem Postgebäude für Umgestaltung und Neubebauung des Platzes weichen müssen, sondern auch die acht entlang der Poststraße auf Seite des Postgebäudes: "Das war doch klar, dass die wegfallen. Die liegen ja in dem Areal, das wir verkauft haben." Übrig blieben sechs Stellplätze auf der Häuserseite der Poststraße. Doch auch davon liegen drei so nah am Postplatz, dass sie womöglich wegfallen.
"Das hängt dann davon ab, wie die Stadt später den Platz gestalten will", erklärt Reckinger tags darauf auf TV-Nachfrage. Bei den Händlern in der Innenstadt löst das alles andere als Freude aus (siehe Umfrage). Sie hatten bereits Ende 2011 protestiert, als Bauausschuss und Stadtrat in einer nichtöffentlichen Sitzung die bis dahin im Investoren-Wettbewerb immer geforderte öffentliche Tiefgarage abmoderiert hatten (der TV berichtete). Letzter Stand der Dinge war, dass die Kaufleute mit der GBT selber über den Bau einer Tiefgarage verhandeln sollen.
"Ich sehe keine Chance, dass wir diese Tiefgarage bekommen", sagt Hans-Joachim Kurth, zweiter Vorsitzender des Gewerbevereins. Denn den Betrieb einer solchen Tiefgarage hätte sich der Verein zusammen mit den Innenstadthändlern nur vorstellen können, wenn die Stadt die Baukosten übernimmt. "Das entspricht nicht der gültigen Beschlusslage", sagt Reckinger.
Umso wichtiger sind den Händlern die wenigen Außenstellplätze Am Spittel, wie der Platz offiziell heißt. "Wir legen Wert darauf, dass öffentlich bewirtschaftete Kurzparkplätze dort auch in Zukunft zur Verfügung stehen", sagt Kurth. Gewerbevereinsvorstand, Stadtspitze mit Bürgermeister und Bauamtsleiter sowie GBT-Vorstand treffen sich kommenden Freitag zum Gespräch.
Mit dem Abriss des alten Postgebäudes wird laut GBT voraussichtlich im Spätsommer begonnen. Dann könnte die Stadt den Postplatz noch für das Folklore-Festival nutzen. Der Neubau, in dem vor allem Wohnungen geplant sind, soll Mitte/Ende 2014 stehen. Im Erdgeschoss ist neben Gastronomie auch Platz für Einzelhandel oder Dienstleister.Meinung

Konzept gefragt
Die Bit-Galerie ist noch nicht in trockenen Tüchern und hilft den Innenstadthändlern wenig, wenn es um zentrumsnahe Parkplätze geht, die bei der Umgestaltung des Postplatzes wegfallen. Die Galerie kommt frühestens 2014. Beim Parken wird es aber ab Mitte des Jahres eng, wenn die Abrissarbeiten an der Post beginnen - und von einem Gesamtkonzept für das Parken ist weit und breit nichts zu sehen. Was jetzt noch helfen könnte, wäre, die Dauerparker vom Beda-Platz zu vertreiben. Bei der Erarbeitung eines Gesamtkonzepts sollte die Stadt die Kaufleute einbeziehen. Das hätte auch bereits vor dem Geheimbeschluss gegen die öffentliche Tiefgarage geholfen. Dann wäre vielleicht ein privates Betreibermodell möglich gewesen. Das ist jetzt aussichtslos, die Sache vermasselt. d.schommer@volksfreund.de

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