Das wird teuer: Cascade-Erlebnisbad muss saniert werden

Bitburg · Fußgängerzone, Petersplatz und die Westflanke mit den Parkplätzen Grüner See und Am Markt: Die Stadt Bitburg hat sich mit dem Ausbau der Fußgängerzone bis 2022 viele Baustellen vorgeknüpft. Jetzt kündigt sich eine weitere Großbaustelle an, die mehrere Millionen Euro kosten könnte: Das 21 Jahre alte Cascade-Erlebnisbad muss wieder in Schuss gebracht werden.

 Der Erlebnisbereich des Cascade ist bei Besuchern sehr beliebt.

Der Erlebnisbereich des Cascade ist bei Besuchern sehr beliebt.

Foto: Klaus Kimmling

Bei kühlem Herbstwetter schwimmen gehen oder in der Sauna relaxen? Angenehm, dass man als Bitburger oder Bewohner des Umlandes mit dem Cascade-Erlebnisbad da die Möglichkeit zu hat. "Sechs Millionen Besucher haben seit der Eröffnung im Jahr 1995 im Cascade gebadet", sagt Elfriede Grewe, Geschäftsführerin der städtischen Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg mbH (BVB), "und die haben ihre Spuren hinterlassen." Auch an der Technik im Bad habe der Zahn der Zeit genagt. Grewe: "Dass die Bad-, Heizungs- und Lüftungstechnik nach 21 Jahren sanierungsbedürftig ist, das leuchtet jedem ein." Doch wie Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt auf TV-Anfrage mitteilt, hätten bei einer Sanierung vor allem Brandschutzmaßnahmen den Vorrang. "Wir stehen hier noch ganz am Anfang, weshalb wir auch noch keinerlei Details nennen können. Das muss alles noch besprochen, begutachtet, geplant und organisiert werden." Doch fest steht: Im Cascade besteht Handlungsbedarf. Wie Grewe erklärt, sei derzeit ein Gutachterteam im Cascade mit einer Bestandsaufnahme beschäftigt. Im Januar will sich der Bauausschuss im Rahmen einer Ortsbesichtigung ein Bild vom Zustand des Erlebnisbades machen, dessen ältester Teil mit den Sportbecken im oberen Bereich bereits 50 Jahre alt ist. "Dann muss man sehen, wie man es angeht", erklärt Grewe. "Wir untersuchen noch, was wir investieren müssen", sagt Grewe, "Es geht um mehrere Millionen Euro." Die genaue Investitionssumme steht noch nicht fest. Dabei hat die Stadt bis 2022, bis dahin soll das Millionen-Projekt "Ausbau der Fußgängerzone" laufen, noch reichlich offene Baustellen. Wie teuer eine Generalsanierung des Erlebnisbades letztlich wird, hängt auch davon ab, ob und wie viel das Land beisteuert. Eigentlich, so erklärt Grewe, habe das Land erst nach Ablauf von 25 Jahren einen Zuschuss zur Sanierung in Aussicht gestellt. "Aber wir haben jetzt wahrscheinlich schon nach 21 Jahren die Möglichkeit, Zuschüsse zu beantragen." Doch zunächst muss der Stadtrat mal eine mögliche Generalsanierung des Erlebnisbades beschließen und die Investitionssumme in ein Haushaltsjahr einplanen, was mangels freier Finanzspitzen und angesichts der anderen Baustellen wohl noch zu hitzigen Diskussionen führen dürfte. Ebenfalls zu überlegen ist, ob man das Cascade für eine Generalsanierung mehrere Monate schließen will, oder ob man die Arbeiten bei laufendem Betrieb - Schritt für Schritt - erledigen lässt. Grewe: "Das ist die Gretchenfrage. Beide Varianten sind für die Gäste mit Einschränkungen verbunden." Das Eintrittsgeld reicht bei Weitem nicht aus, um die laufenden Kosten für das große Erlebnisschwimmbad Cascade samt Sauna-Landschaft zu decken. Denn die städtische Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg mbH (BVB), welche das Bad und die Eishalle als Regiebetrieb im Auftrag der Stadt führt, macht im Schnitt Verluste von rund 800 000 Euro im Jahr. Mal etwas mehr, mal etwas weniger - je nachdem, ob gerade größere Investitionen anstehen wie zuletzt 2014, als der Saunabereich des Cascade für eine halbe Million Euro saniert wurde. 2015 flossen 250 000 Euro in die Instandhaltung. Obwohl etwa 250?000 Gäste aus einem Umkreis von 50 Kilometern das Bad im Jahr besuchen, bleibt die Stadt alleine auf den Kosten sitzen.

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