Das Ziel bleibt der Weg

Wie die Ardennen in die Eifel kommen: Weil der Eifelsteig, der als einer von zehn deutschen Premium-Wanderwegen beworben wird, schlicht am Eifelkreis vorbeiführt, konzipierten die Eifel-Kommunen den "Eifelpfad", der Eifel- und Ardennensteig verbinden soll (der TV berichtete). Heute entscheidet der VG-Rat Bitburg-Land, ob er sich anteilig an den Kosten für die rund 190 Kilometer lange Verbindungs-Route beteiligt, die aber nicht unter "Eifelsteig", sondern unter "Ardennensteig" vermarktet werden soll.

 Zwischen Eifel- und Ardennensteig: Die Eifelkommunen planen eine 190 Kilometer lange Verbindungsstrecke zu den beiden Premium-Wanderwegen, um vom Wander-Tourismus nicht abgehängt zu werden – denn der boomt. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Zwischen Eifel- und Ardennensteig: Die Eifelkommunen planen eine 190 Kilometer lange Verbindungsstrecke zu den beiden Premium-Wanderwegen, um vom Wander-Tourismus nicht abgehängt zu werden – denn der boomt. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Bitburg. "Knapp daneben ist auch vorbei": So brachte Verbandsbürgermeister Jürgen Backes sein Unverständnis über den Routen-Verlauf des Eifelsteigs auf den Punkt. Und genau so ist es auch. Sanfter Tourismus boomt, und Wanderer beleben seit Jahren den Eifel-Tourismus, mit dem allein im Bitburger Land jährlich rund 36 Millionen Euro Umsatz gemacht werden. Keine Frage, dass sich der Eifelkreis da nicht so ohne Weiteres einfach vom Eifelsteig abhängen lassen möchte. Schließlich wird der als einer von zehn deutschen Premium-Wanderwegen beworbene Eifelsteig zusätzliche Gäste bringen - und die wollen die Eifelkommunen nicht einfach vorbeiziehen lassen. Deshalb gab es bereits im vergangenen Jahr Überlegungen, einen Südeifel-Pfad auf die Beine zu stellen. Dieser soll Eifel- und Ardennensteig in einer H-förmigen Route von rund 190 Kilometern miteinander verbinden (siehe Extra). Träger dieses Vorhabens ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Südeifel, Irrel. Diese einst als "Südeifel-Pfad" geplante Verbindungs-Route führt durch die Verbandsgemeinden Bitburg-Land, Speicher, Trier-Land, Kyllburg, Irrel und Arzfeld. Ein Viertel der Strecke - rund 47 Kilometer - verlaufen dabei durchs Bitburger Land. Deshalb käme auf die VG Bitburg-Land auch ein Viertel der anvisierten Gesamtkosten von rund 390 000 Euro zu. Heißt rund 100 000 Euro. "Aufgrund der bislang geführten Gespräche ist mit einer Landesförderung von 70 Prozent zu rechnen", sagt Wolfgang Klaas, Leiter der Bauabteilung der VG. Ob die Kommune bereit ist, die Kosten für die Verbindungs-Route zu übernehmen und VG-Chef Backes dazu ermächtigt, einen "Durchführungs-Vertrag" mit den Projektträgern (Kreis und Naturpark) abzuschließen, steht auf der Tagesordnung der heutigen VG-Rats-Sitzung. Dabei fällt auch auf, dass mit diesem Projekt die Eifel den Ardennen immer näher rückt. Schließlich soll die geplante Verbindungsstrecke nicht unter "Eifel-", sondern unter "Ardennensteig" vermarktet werden. So steht denn auch folgerichtig unter Top 3 der Sitzungsunterlagen für die VG-Ratsmitglieder "Ausbau von Premiumwanderwegen - Ardennensteig". Weitere Themen: Zudem geht es in der heutigen Sitzung des VG-Rats Bitburg-Land (6. März, 15 Uhr) unter anderem um finanzielle Grundlagen einer angedachten Wehrführer-Kooperation. Demnach soll ein Wehrführer auch einer Nachbar-Wehr vorstehen können, so diese unter "Führungskräfte-Mangel" leidet. Um Wehrführern, die sich dieser Zusatzbelastung stellen, auch höhere Aufwands-Entschädigungen zahlen zu können, ist eine Änderung der Hauptsatzung der VG nötig. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Auflösung der Hauptschule Idenheim (der TV berichtete mehrfach), die erstmals im Rat auf der Tagesordnung steht. Auf Antrag der CDU-Fraktion soll zu diesem Thema auch eine Arbeitsgruppe gebildet werden. EXTRA Die 190-Kilometer-Route: Die 190 Kilometer Verbindungs-Route zwischen Ardennen- und Eifelsteig verteilen sich auf der Landkarte wie ein "H", wobei Bitburg in der Mitte liegt. Ein Arm des "H" führt vom Ardennensteig über Dasburg, Waxweiler und Lambertsberg nach Echtershausen, Biersdorf und Wißmannsdorf. Von dort aus geht es entweder Richtung Bitburg oder weiter Richtung Süden über Brecht, Oberweis, Bettingen und Wolsfeld nach Irrel und Echternach. Von Bitburg wiederum führt ein Strang über Erdorf, Kyllburg und St. Thomas nach Steinborn, Seinsfeld, Oberkail und schließlich nach Manderscheid, wo es einen Anschluss an den "Eifelsteig" gibt. Oder der Wanderer wählt von Bitburg aus die Südstrecke, die über Hüttingen, Phillipsheim, Speicher, Preist, Hosten und Orenhofen nach Zemmer führt, wo es einen zweiten Anschluss an den "Eifelsteig" gibt. (scho)

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