Dasburg: Turm-Gemäuer stürzt ein

Dasburg · Der Rundturm an der Ruine der Dasburg ist am Sonntag zu großen Teilen eingestürzt. Dabei fiel etwa eine Tonne Mauerwerk den steilen Hang hinunter, das Gestein stürzte auch auf die Bundesstraße 410 direkt unter der Burg.

Dasburg. Die Grenzgemeinde Dasburg am Sonntag gegen zwölf Uhr: Mit einem Grollen lösen sich direkt neben dem Gemeindehaus aus dem Rundturm der Ruine große Teile des Mauerwerks und stürzen den Hang hinab, einige davon fallen auf die Bundesstraße 410, die direkt unter der Burg ins nahe Luxemburg führt.
"Zwei Anwohnerinnen haben mich direkt angerufen", sagt Ortsbürgermeister Werner André. Er selbst informierte sofort danach die Polizei Prüm, die Feuerwehr Dasburg und die Straßenmeisterei Arzfeld: Die Wehrleute sicherten zunächst die Bundesstraße, anschließend räumten die Einsatzkräfte die auf die Fahrbahn gestürzten Steine zur Seite. Größeren Schaden richtete das Geröll offenbar nicht an, das meiste Mauerwerk blieb im Hang liegen.
Warum es zu dem Einsturz kam, ist noch nicht geklärt. André berichtet von starken Regenfällen und stürmischem Wind. Der Turm sei nach oben nicht versiegelt, deshalb habe das Regenwasser wahrscheinlich nahezu ungehindert ins Mauerwerk eindringen können. Möglicherweise hat auch der Frost der Vorwoche eine Rolle gespielt.
"Da muss jetzt schnell was passieren", sagt der Ortsbürgermeister, "man weiß ja nicht, wann nochmal was runterkommt." André informierte deshalb noch am Sonntag per E-Mail auch die Direktion "Burgen, Schlösser, Altertümer" und den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, denn die Burgruine gehört dem Land Rheinland-Pfalz.
Der Einsturz fällt mitten in die Sanierungsphase der Burgruine: Erst in der vorigen Woche berichtete der TV über den geplanten Fortgang der Arbeiten im Frühling und über die Absicht des Landes, die Burg anschließend zur touristischen Nutzung zu verpachten.
Auch am Rundturm der mehr als 800 Jahre alten Anlage waren Arbeiten zur Stabilisierung vorgesehen. Diese dürften nun aufwendiger werden als vorgesehen.
Im ersten Bauabschnitt der seit zwei Jahren laufenden Sanierung ließ das Land für 1,4 Millionen Euro die innere und die äußere Mauer der Burg reparieren, im Vorjahr wurden diese Arbeiten abgeschlossen.
Sobald das Frühjahrswetter es zulässt, soll der zweite Abschnitt folgen, unter anderem werden die Reste des anderen, höheren Turms auf dem Gelände über dem Gemeindehaus ausgebessert und stabilisiert. Dafür sind 1,1 Millionen Euro kalkuliert. Voraussichtlicher Bauabschluss ist Ende 2013.

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