Dorfjubiläum Vor dem Fest: Der Wahnsinn von Dasburg

Dasburg · Ein ganzes Dorf steht in diesen Tagen unter Strom: In Dasburg ziehen alle mit bei den Vorbereitungen zur 800-Jahr-Feier am Wochenende. Und bibbern ein bisschen wegen möglicher Gewitter.

 Lauter Helfer für Dasburg - kein Wunder, dass Gemeindechefin Silke Nelles (vorn) nicht nervös wird.

Lauter Helfer für Dasburg - kein Wunder, dass Gemeindechefin Silke Nelles (vorn) nicht nervös wird.

Foto: Silke Nelles

„So, jetzt fahr ich die 800 lackieren. In Gold“, sagt Silke Nelles, Ortsbürgermeisterin von Dasburg, am Ende unseres Telefonats. Eine riesige Zahl sei das, die noch aufgehängt werden müsse vor dem großen Geburtstagsfest am Samstag und Sonntag.

Die Gemeindechefin kriegt kaum die Kurve in diesen Wochen (und nebenbei muss sie ja auch noch die Kundschaft in ihrem Friseursalon bedienen): Denn das große Dorfjubiläum steht an (der TV berichtete), und da ist wirklich viel zu organisieren: Am Samstagabend der Festakt mit lauter Prominenz von Landrat Andreas Kruppert bis zu Innenminister Roger Lewentz, falls der nicht kurz vor Burgtoresschluss noch absagt, und dazu ein wirklich sehr großes, sehr buntes Sonntagsprogramm.

Silke Nelles zählt auf, so schnell, dass man kaum alles mitschreiben kann: die Dauerausstellung zur Geschichte des Dorfs („Dasburg – Wurzeln und Zeugnisse“), zusammengestellt vom Verein „Historisches Dasburg“; die Führungen durch den Stollen unter der Burg, der beim Westwallbau entstand und von den Bürgern während der Bombardements im Zweiten Weltkrieg als Schutzraum genutzt wurde; die Kutschfahrten, die am Sonntag an der Grenzbrücke starten werden. Und weiter: die Konzerte mehrerer Musikvereine; die historischen Führungen mit „Abt Ansbald“ (Rainer Barzen aus Burbach); der Infostand, an dem man sich zu Führungen, Wanderungen und Kutschfahrten anmelden kann; die „Mobile Spielaktion Trier“, die ein historisches Dorf aus dem 13. Jahrhundert für Kinder aufbauen wird – Letzteres sei übrigens ein Geschenk der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), denn die Burg gehört dem Land, daher auch die angekündigte Teilnahme des Innenministers und der GDKE-Direktorin Angela Kaiser-Lahme.

Und dann die Park-Logistik, um die sich die Feuerwehr Daleiden kümmern wird. Das Prinzip: ins Dorf fahren, dann wird man gelenkt zu den Parkflächen, anschließend geht es per Pendelbus zur Burg.

 Sie übernahmen es dann selbst: Die Dasburger Kapellen-Streicher.

Sie übernahmen es dann selbst: Die Dasburger Kapellen-Streicher.

Foto: Silke Nelles

Uff. Viel Zeug. Und wir haben noch nicht alles aufgezählt, etwa das historische Haus Trost, das von Eigentümer Dieter Thommes ebenfalls geöffnet wird. Drinnen: Martinus Janssen, der die Buchbinderkunst zeigen wird, die er sonst im Prümer Konvikt betreibt. Und noch mehr.

Da wundert man sich, dass die Bürgermeisterin so viel gute Laune ausstrahlt und noch nicht mit den Nerven am Ende ist. Wie das sein kann? Einfach: Zusammenhalt und viele Helfer. Mehr als 50 – von 227 – Dasburgern packen mit an, vom Kind bis zur 80-Jährigen, es sei, sagt Silke Nelles, einfach „Wahnsinn“.

Nahezu das gesamte Dorf sei in diesen Tagen „mit Funkgeräten vernetzt“, ergänzt sie. „Es macht wirklich, wirklich Spaß. Alle machen mit. Alle ziehen an einem Strang.“ Und das auch schon vorher: Der Pfarrgemeinde- und der Verwaltungsrat wollte die Kapelle streichen lassen. Ruckzuck habe man dafür eine Helfergruppe zusammengetrommelt „und die haben es dann gemacht. Jetzt ist die Kapelle wieder superschön. Es ist wirklich Wahnsinn, was hier abgeht, das ist beeindruckend.“

Sieht so aus, als würden sie das alles prima hinbekommen. Das einzige, was sie nicht selbst regeln können, ist das Wetter: „Ich hab fünf Wetter-Apps auf dem Handy“, sagt Silke Nelles. „Jede meldet was anderes. Und eine heftigen Regen.“

Aber auch da sorgen sie vor: Gerade hat Silke Nelles noch ein Not-Zelt organisiert. Für alle Regen-Fälle. Dasburg ist feierbereit.

 Die Kapellenstreicher von Dasburg, mit mehr Kapelle im Bild und leicht geänderter Personenkonstellation.

Die Kapellenstreicher von Dasburg, mit mehr Kapelle im Bild und leicht geänderter Personenkonstellation.

Foto: Silke Nelles

Das vollständige Programm im Internet unter www.dasburg.de

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