Datenautobahn wird breiter

Bitburg · Rund eine Million Euro soll bis Ende 2013 in die Verbesserung der Internetversorgung des Eifelkreises investiert werden. In der gestrigen Kreistagssitzung wurde über die Gemeinden informiert, die davon profitieren. Andere Orte müssen hingegen noch warten.

Bitburg. Auch wenn das Monopol der Post längst Geschichte ist, so stößt die damit verbundene Liberalisierung des Kommunikationsmarktes nach wie vor an ihre Grenzen. So berichtet Landrat Streit von einer großen Breitband-Konferenz vor drei Wochen, an der Vertreter aller Verbandsgemeinden teilgenommen hätten. Dazu Vertreter sämtlicher Werke, der Stromversorger und der Telekommunikationsbranche. Alle Beteiligten hätten sich dafür ausgesprochen, gemeinsam an der Breitbandversorgung des Eifelkreises zu arbeiten. Auch die Telekom habe mit am Tisch gesessen, sagt Streit, und dabei klargestellt, dass sie nicht bereit sei, zu verraten, wo im Eifelkreis bereits Leerrohre verlegt seien. Durch diese Leerrohre könnten Glasfaserkabel verlegt werden, um so die Internetversorgung im Eifelkreis zu optimieren. Dass es Optimierungsbedarf gibt, wird auch von Martin Fornefeld aus Düsseldorf bestätigt. Sein Unternehmen berät den Eifelkreis beim geplanten Ausbau der Breitbandversorgung, die sich im Eifelkreis aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte für Unternehmen wie die Telekom als wirtschaftlich unrentabel erweist.
1,07 Millionen Euro Investition


Immerhin: Elf Gemeinden sollen bis Ende 2013 eine Breitbandversorgung erhalten. Dazu zählen Arzfeld, Badem, Echternacherbrück, Fließem, Gondenbrett, Herforst, Sinspelt, Nieder- und Obergeckler sowie Sankt Thomas und Weinsheim. 1,07 Millionen Euro werden in diesen Orten investiert. 370 000 Euro übernimmt davon der Kreis, die restlichen 700 000 Euro werden über Landes- und EU-Zuschüsse abgedeckt.
Entsprechende Förderanträge wurden auch für Bettingen, Ferschweiler, Orenhofen, Peffingen, Schankweiler, Strockem und Wettlingen gestellt, aber nicht genehmigt. Das Prioritätsverfahren, nachdem die Zuschüsse landesweit verteilt würden, sei "ein bisschen wie Lotto spielen", sagt Fornefeld. So sei er beispielsweise davon ausgegangen, dass eine große Gemeinde wie Bettingen bei der Förderung auf jeden Fall zum Zug komme.
Möglicherweise klappt es damit ja beim nächsten Mal. Denn am 15. Februar 2013 endet die nächste Antragsfrist. "Und wir wollen dann die Zahl der Förderanträge stark erhöhen, um uns so in eine bessere Ausgangssituation zu bringen", erklärt Fornefeld. Zudem verweist der Experte auf eine Glasfaserleitung, die ein privates Kommunikationsunternehmen im kommenden Jahr entlang der A 60 verlegen wolle, und über die weitere Gemeinden im nördlichen Eifelkreis versorgt werden könnten. Weitere Möglichkeiten seien Einzellösungen über Funk und Satellit. "Grundsätzlich werden wir bei uns nur in kleinen Schritten vorankommen", dämpft der Landrat die Erwartungen.
Und deshalb sei es für Gemeinden, die es sich leisten können, unter Umständen besser, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

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