Dem Gaytalpark blüht eine Ära als "Genusswerk"

Körperich/Geichlingen · Aus dem Umwelterlebniszentrum Gaytalpark in Körperich-Obersgegen wird bis Sommer das "Genusswerk Eifel". Inhaber ist die Biobauernfamilie Wagner aus Geichlingen, die eigens für dieses Projekt die Genusswerk Eifel GmbH gegründet hat. Gegenüber dem TV erklären sie ihr Konzept der regionalen Küche und naturnaher Angebote.

 In den Gaytalpark ist viel Geld aus öffentlichen Fördertöpfen geflossen. Als Zentrum für Umweltbildung hat es sich nicht bewährt. Nun sollen dort Kochveranstaltungen stattfinden und regionale Produkte vermarktet werden. Archiv-Foto: Jörg Rossler

In den Gaytalpark ist viel Geld aus öffentlichen Fördertöpfen geflossen. Als Zentrum für Umweltbildung hat es sich nicht bewährt. Nun sollen dort Kochveranstaltungen stattfinden und regionale Produkte vermarktet werden. Archiv-Foto: Jörg Rossler

Körperich/Geichlingen. Gemeinsam mit seiner Frau Uschi hat Wolfgang Wagner im Jahr 2013 das einstige Umwelterlebniszentrum Gaytalpark in Körperich-Obersgegen für 270 000 Euro gekauft (wir berichteten). Damit begründete er das Unternehmen Genusswerk Eifel GmbH. Seit November sind Arbeiter dabei, das Gebäude nach den Plänen von Architekt Wolfgang Karpen umzubauen.
"Wir planen Events rund ums Kochen, hochwertige Ferienappartements, eine Erweiterung unseres Biobauernhofs und Angebote rund um die Natur", umreißt Uschi Wagner das Konzept. Mit der Idee zum Genusswerk Eifel war die Familie Wagner als Sieger aus einem Bieterverfahren hervorgegangen. Sie hatte sich gegen zwei weitere Interessenten durchgesetzt.
"Das ist eine Toplösung", erklärt Helmut Berscheid von der Wirtschaftsförderung des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Inklusive Kaufpreis wird rund eine Million Euro investiert, gefördert vom europäischen Programm Leader. "Es ist ein landwirtschaftliches Projekt, ein touristisches Projekt und deshalb passt es ideal zur Leader-Förderung", sagt Berscheid. Der Wirtschaftsförderer ist glücklich darüber, dass private Investoren dem einst in öffentlicher Hand liegenden Projekt neues Leben einhauchen.
Investiert wird das Geld nicht nur in acht bis zehn neue, hochwertige Ferienunterkünfte. Es soll auch eine besondere Showküche geben. "Wir planen Events rund ums Kochen", präzisiert Uschi Wagner. "Der Schwerpunkt liegt natürlich auf regionalen Produkten. Ziel ist es, die Eifeler Küche zu präsentieren und für Gruppen erlebbar zu machen." Eifeler Küche soll natürlich auch nicht im geplanten Café fehlen, zudem können Besucher regionale Produkte einkaufen. "Im Laden werden wir neben unseren eigenen Produkten auch andere Waren aus der Region verkaufen", sagt Uschi Wagner. Um das Bewusstsein für regionale Produkte, deren Gewinnung und Verarbeitung zu schärfen, soll es etwa für Kindergärten und Schulklassen naturpädagogische Angebote geben. "Bei uns können die Kinder den Schulstoff erleben und gemeinsam mit ihren Lehrern vertiefen", erklären die Familienunternehmer.
Die neuen Inhaber des Gaytalparks betreiben bereits im Nachbarort Geichlingen das Hofgut Sachsen-Wagner. Unter anderem vermieten sie dort hochwertige Ferienunterkünfte im restaurierten Gemäuer.
Bis zum Sommer sollen die Bauarbeiten am Genusswerk abgeschlossen sein. "Wenn es gut läuft, dann können wir im Spätsommer eröffnen. Aktuell liegen wir gut in der Zeit", sagt Wolfgang Wagner und hofft, dass dies auch so bleibt.
Extra

Das Umwelterlebniszentrum Gaytal Park in Obersgegen wurde 1996 eröffnet. Konzipiert war es als Zentrum für Umweltbildung, in dem Natur und Umwelt spielerisch erkundet werden können. Getragen wurde der Gaytalpark vom gleichnamigen Zweckverband. Der bestand bis zu seiner Auflösung am 31. Dezember 2013 aus Vertretern der damaligen Verbandsgemeinde Neuerburg, des Eifelkreises und der Ortsgemeinde Körperich, zu der Obersgegen gehört. Weil die Besucherzahlen stets hinter den Erwartungen zurückblieben, wurde der Gaytalpark 2011 geschlossen, nachdem der letzte Geschäftsführer gekündigt hatte. 2013 setzte sich die Familie Wagner in einem Bieterverfahren durch und erwarb das rund 16 Hektar große Areal inklusive dem 784 Quadratmeter großen Besucherzentrum. Dieses Zentrum wird nun umgebaut. Wiesen und Ackerflächen nutzen die neuen Betreiber, um ihren Biobauernhof zu erweitern. jör

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