Dem Himmel so nah

LOSHEIM. Zwischen Gottesbote und Deko-Objekt: Engel sind das Thema der neuen Teilausstellung der Krippana - vom vorchristlichen Flügelwesen bis hin zu modernen Darstellungen. Der größten Krippenausstellung Europas steht ab Herbst zudem ein Umbau ins Haus: Geplant ist ein Puppen- und Spielzeugmuseum.

Die Welt der Krippen vereinigt sich seit 1989 in Losheim an der deutsch-belgischen Grenze. Die Geburt Christi in Größe eines Streichholzes oder lebensgroß mit echten Tieren - auf der Krippana finden traditionelle und ungewöhnliche Vorstellungen einen Raum. "Wir versuchen, die Krippenkunst auch anders zu zeigen", erklärt Ausstellungsleiter Michael Balter bei der Krippana-Neueröffnung die Philosophie. Für Balter bedeutet dies "auch Kritisches zu zeigen". So finden in der Krippenausstellung neben traditionellen Bildnissen auch moderne oder sozialkritische Krippen ihren Platz - Nachdenken und Hinterfragen ausdrücklich gewünscht. Auch die derzeitige Sonderausstellung "Engel - Vom Gottesboten zum Deko-Objekt" passt in dieses Konzept. Wichtig ist den Machern dabei, dass den drei großen Weltreligionen, dem Judentum, dem Islam und dem Christentum, der Glaube an Engel gemeinsam ist. Im Themengebiet Engel informiert die Sonderausstellung in Losheim über vorchristliche Flügelwesen, gemeinsame Wurzeln der Weltreligionen bis hin zu modernen Engels-Darstellungen. Im Sommer wird zudem eine Sonderausstellung mit rund 400 spanischen Krippenfiguren das Angebot erweitern. In ihrer 16. Saison stehen der Krippana in Losheim einige Veränderungen ins Haus: Geplant ist, die Ausstellungsfläche im Herbst um rund 1000 Quadratmeter zu erweitern. Deshalb werden während der Umbauzeit weniger Kirchenkrippen zu sehen sein. Nach Abschluss des Umbaus plant Leiter Balter die Ausstellung "stärker themenbezogen" zu konzipieren. Außerdem soll es dann zwei getrennte Bereiche geben: Neben den Krippen wird ein Puppen- und Spieluhrenmuseum entstehen, das unter anderem historische Puppen aus den Jahren 1820 bis 1920 zeigt. Bei der Neueröffnung der ganzjährig geöffneten Ausstellung wurden auch diesmal wieder die Gewinner des internationalen Krippenwettbewerbs ausgezeichnet. Den Ehrenpreis des Bischofs von Lüttich erhielt Rosy Geiben-Mack zusammen mit Léonie Mathay-Mack. In der Kategorie der Laienkünstler erhielt Hilda Christiaens aus dem belgischen Spa-Nivezè den ersten Preis. Berta Kals sowie das Erich Klausener Gymnasium Adenau belegten die ersten Plätze in den Kategorien Berufskünstler und Schule. Der Preis für die originellste Krippe ging an Peter Glasbrenner aus Schwäbisch Hall.

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