Dem Steinkauz auf der Spur

Hosingen · Luxemburger Naturschützer kümmern sich um die gefährdete Eulenart.

Hosingen (red) Das Frühjahr zieht allmählich ein. Das nutzen die Naturschützer vom Naturpark Our und gehen gezielt auf die Suche nach seltenen Vogelarten wie dem Steinkauz.
Die kleinste und in Mitteleuropa stark gefährdete Eulenart kommt durch die mildere Witterung in Balzstimmung und reagiert daher zunehmend auf die Rufe von Artgenossen. Das beginnt teilweise schon im Januar, die Hauptzeit liegt jedoch im März/April, und zwar jeweils von der Abenddämmerung bis gegen Mitternacht.
Um auf die Spur eines Steinkauzes zu kommen, kann man sich dieses Verhalten zunutze machen und ihn mit Hilfe von künstlichen Klangattrappen zum Rufen animieren. Da der Biologischen Station noch Reviere des Steinkauzes bekannt sind, wird dort und in den angrenzenden, für den Steinkauz geeigneten Arealen eine Kartierung mit diesen Klangattrappen durchgeführt.
In den letzten Jahren wurde der Steinkauz-Lebensraum vor allem im ländlichen Raum stark verändert, und es kam zu einem massiven Populationseinbruch.
Im Auftrag des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und In-frastrukturen begann die Biologische Station des Naturpark Our im Jahr 2004 mit der flächendeckenden Bestandsaufnahme des Steinkauzes im Gebiet des Naturparks Our. Doch bei der Kartierung des Steinkauzbestandes konnte kein Steinkauz im Naturpark Our per Klangattrappe lokalisiert werden. Dies bedeutet jedoch nicht gezwungenermaßen, dass es keinen Steinkauz mehr im Naturpark Our gibt, denn durch die geringe Populationsdichte kommt es dazu, dass der Steinkauz sein Sozialverhalten reduziert.
Deshalb sind die Naturschützer auch auf Beobachtungen aus der Bevölkerung angewiesen. Wer einen Steinkauz hört oder sieht, wendet sich an die Mitarbeiter der Naturverwaltung Norden (Paul Ducomble, Telefon 00352/958583) oder der Biologischen Station des Naturpark Our (Mireille Schanck, Telefon 00352/908188-634). Info: <%LINK auto="true" href="http://www.noctua.org" text="www.noctua.org" class="more"%>
EINE GEFäHRDETE EULENART


Extra

Der Steinkauz (lat.: Athene noctua, lux.: Käizchen, Doudevull, Steeneilchen) ist eine kleine einheimische Eulenart, die mit einer Flügelspannweite von nur etwa 53 und 58 Zentimetern die Größe einer Singdrossel besitzt. Man sieht den Steinkauz häufig exponiert auf Warten (Masten, Pfähle, Dächer) sitzen. Auffallend ist auch die gedrungene, kugelige Gestalt in der Ruhestellung. Entsprechend seinem lebhaften Wesen ist der Steinkauz recht ruffreudig und oft auch am Tag zu hören. Der Erregungs- und Warnruf ist ein "kwiju". Außerdem hört man bellende "kiff"-Laute und das typische "kuitt". Der Balzruf des Männchens ist ein langgezogenes "guhk". Den Ruf hört man mitunter schon im Winter, hauptsächlich jedoch im März/April von der Abenddämmerung bis gegen Mitternacht.

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