Demnächst geht’s ohne Schlaglöcher zum Tor

Neuerburg · Höher, schneller, weiter: Die aus den 1970er Jahren stammende Sportanlage in Neuerburg wird saniert. Neben einem neuen Kunstrasenplatz sind eine Vierhundert-Meter-Rundbahn sowie Weitsprung-, Kugelstoß- und Hochsprunganlagen geplant. Insgesamt sollen rund 1,65 Millionen Euro investiert werden.

 Ganz schön fleißig: Die Männer vom Neuerburger Sportverein haben schon den kompletten Zaun vom Gelände entfernt und Bäume und Sträucher abgesägt. Durch die Eigenleistung spart die Stadt 80 000 Euro ein. Fotos (3): Günter Scheiding

Ganz schön fleißig: Die Männer vom Neuerburger Sportverein haben schon den kompletten Zaun vom Gelände entfernt und Bäume und Sträucher abgesägt. Durch die Eigenleistung spart die Stadt 80 000 Euro ein. Fotos (3): Günter Scheiding

Foto: (e_eifel )

Neuerburg. Im Moment ist vom Sportplatz in Neuerburg nicht mehr viel zu sehen. Der Schnee verdeckt den alten Hartplatz und die Laufbahnen. Außerdem haben freiwillige Helfer vom Sportverein schon kräftig Vorarbeit geleistet. Sie haben den Zaun abgebaut, Bäume und Sträucher entfernt und die Kugelstoßanlage und Sprunggrube zurückgebaut. Denn mit den Arbeiten für die neue Sportanlage soll schon im Frühjahr begonnen werden.
Sechs Jahre verhandelt


"Die Investitions-Gesamtkosten belaufen sich auf 1,65 Millionen Euro. Davon tragen der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung 550 000 Euro, das Ministerium für Bildung 400 000 Euro, der Eifelkreis Bitburg-Prüm 400 000 Euro und die Stadt Neuerburg 300 000 Euro", sagt Markus Ramp, Pressesprecher beim Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) in Mainz.
Die Sportanlage stammt aus den 70er Jahren. Der Hartplatz war nur noch schwer bespielbar, und auch den anderen Anlagen war ihr Alter anzumerken. "Der Sportverein hat sechs Jahre lang für die Sanierung gekämpft. Ich habe das noch als Schulleiter eingeleitet", sagt Günter Scheiding, seit 2013 erster Vorsitzender des Sportvereins. Die Verhandlungen seien immer wieder hin- und hergegangen, rauf und runter - nun sei er "sehr, sehr froh über die Entscheidung".
1400 Schüler nutzen den Platz


Geplant sind: ein Kunstrasengroßspielfeld mit Beregnung, eine 400-Meter-Laufbahn mit drei Bahnen, sechs Sprint-Laufbahnen, zwei Weitsprunganlagen, eine Kugelstoßanlage und eine Hochsprunganlage. Ferner gibt es die Möglichkeit, Volleyball zu spielen
Genutzt wird die Sportanlage von den Schülern des Staatlichen Eifel-Gymnasiums, der Grund- und Realschule plus, des Eifel-Kollegs und von den örtlichen Sportvereinen.
"Im Schulzentrum Neuerburg lernen zurzeit etwa 1400 Schüler und Studierende, die die Sportanlage nutzen und dort mehr als 1800 Stunden jährlich auf dem Platz trainieren", sagt Direktor Jens Kemper, der es begrüßt, dass in den Standort investiert wird. Mit der geplanten Ausstattung könne man "absolut zufrieden sein", sagt er.
Freude über Engagement


Das ist auch Anna Kling, Bürgermeisterin von Neuerburg. "Ich freue mich, dass das so funktioniert hat." Die Stadt muss von den Kosten auch 300 000 Euro tragen. Das Geld ist bereits in den Haushalt eingestellt. Trotzdem sei sie sehr froh, dass der Sportverein sich so engagiere, um die Kosten klein zu halten. "Es ist enorm, was der Verein da leistet."
Durch die Eigenleistung des Vereins spart die Stadt etwa 80 000 Euro. Außerdem möchten die Mitglieder noch ein eigenes Sportlerheim bauen. "Bisher nutzen wir die Umkleiden der Sporthalle. Auch für Besprechungen gehen wir dort rein", sagt Scheiding. Alles etwas ungemütlich.
Der Bau einer eigenen Unterkunft für den Sportverein muss allerdings noch genehmigt werden. Wenn es dafür grünes Licht gibt, hätte der Verein auch einen Versammlungsraum. Vielleicht ja noch, bevor im nächsten Jahr der erste Schnee fällt.Extra

Demnächst geht’s ohne Schlaglöcher zum Tor
Foto: (e_eifel )
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Warum ist das Eifel-Gymnasium in Neuerburg eigentlich in Trägerschaft des Landes? Schulleiter Jens Kemper: "In den 1960er Jahren war es landespolitischer Wille, die Bildungsmöglichkeiten für Absolventen mit Hauptschulabschluss (heute Berufsreife) im ländlichen Raum zu verbessern. Infolgedessen wurde neben vielen anderen Schulen unsere Schule im Jahr 1970 zunächst als reines Aufbaugymnasium gegründet. Später, im Schuljahr 1974/75, kam der klassische Gymnasialzweig ab Klasse sieben hinzu. In den Folgejahren gingen die meisten Landesschulen in die Trägerschaft der Landkreise über. Das Staatliche Eifel-Gymnasium erhielt jedoch mit der Aussiedlerförderung einen speziellen Bildungsauftrag, der 1989 in Gestalt der Neuerburger Sprachförderkurse umgesetzt wurde. Dieser spezielle Bildungsauftrag war und ist bis heute mit der Landesträgerschaft verbunden. Da alle Kollegs in Rheinland-Pfalz ebenfalls in Landesträgerschaft geführt werden, trägt das im Jahr 2010 eröffnete Eifel-Kolleg zu diesem Status bei." sn

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