Rettungsdienst zieht Bilanz Den Taxidienst des Deutschen-Roten-Kreuzes übernehmen im Eifelkreis jetzt andere

BITBURG · Der Rettungsdienst des DRK Bitburg-Prüm ist im vergangenen Jahr rund 21200 Mal ausgerückt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein deutlicher Rückgang, wofür es aber auch einen Grund gibt.

 DRK-Chef im Eifelkreis: Rainer Hoffmann.

DRK-Chef im Eifelkreis: Rainer Hoffmann.

Foto: TV/Nora John

(uhe) Einige Einsätze des vergangenen Jahres sind DRK-Geschäftsführer Rainer Hoffmann besonders im Gedächtnis hängen geblieben. Dazu zählt beispielsweise die Suche nach dem jungen Mann, der im Oktober auf dem Heimweg von einem Fest im Hermesdorf verschwand und dann wenige Tage später tot aus der Prüm geborgen wurde.

Oder aber der Brand in einer Lagerhalle auf dem Bitburger Flugplatz mit fünf Verletzten Anfang August, aber auch der Großeinsatz mit mehreren Alkoholvergiftungen und Randalen am Rande des Fastnachtsumzugs in Bettingen. Was im Gegenzug verschwunden ist, sind die – verglichen damit – völlig unspektakulären Krankenfahrten. Gemäß einer Vorgabe des Mainzer Innenministeriums dürfen diese Einsätze, zu denen beispielsweise Fahrten zu Arztterminen zählen, nicht mehr vom Rettungsdienst übernommen werden.

„Wir sind nur noch für den qualifizierten Rettungs- und Krankendienst zuständig“, sagt Hoffmann. Für das hochqualifizierte Personal ist das insofern erfreulich, weil dadurch die eher anspruchslosen Einsätze wegfallen. Für den Rettungsdienst des Roten Kreuzes im Eifelkreis bedeutet das gleichzeitig aber auch einen Rückgang der Einsätze.

2018 ist das Personal der Rettungswachen in Bitburg, Prüm, Speicher, Arzfeld und Neuerburg, sowie der Außenstellen in Badem, Echternacherbrück und Winterspelt 23035 ausgerückt, 2019 waren es lediglich 21231Einsätze und damit fast acht Prozent weniger. Dass der Rückgang nicht noch größer war, liegt daran, dass die Zahl der Notfalleinsätze um gut drei Prozent gestiegen ist.

Der Verlust der Krankenfahrten, die jetzt von Taxidiensten übernommen werden, konnte also ein Stück weit kompensiert werden. „Wir hatten zwar auch überlegt, neben dem Rettungsdienst auch ein separates Angebot für die Krankenfahrten zu schaffen“, sagt der DRK-Geschäftsührer.

„Doch Stand heute ist der, dass wir uns aus diesem Geschäft raushalten und uns auf den qualifizierten Bereich konzentrieren.“ Zudem hätte das DRK, wie Hoffmann erklärt, den Bestand an Krankenwagen aufstocken müssen, was zu zusätzlichen Ausgaben für den ohnehin schon defizitären Kreisverband geführt hätte.

Die mit Abstand meisten Einsätze hatte auch im vergangenen Jahr wieder die Wache in Bitburg, die in Masholder direkt an der B257 liegt. Mit 10325 Fahrten wurden von dort aus fast die Hälfte aller Einsätze absolviert. Aufgrund der stetigen Zunahme an Notfalleinsätzen ist die Wache in Bitburg ab diesem Jahr auch mit zwei statt bislang nur einem Rettungswagen ausgestattet. Die eigentliche Veränderung in Bitburg steht dem DRK aber noch bevor. Nachdem im vergangenen Jahr die neue Rettungswache in Speicher fertiggestellt wurde, steht nun als nächstes die Wache in Bitburg an. Das dort vor 20 Jahren errichtete Gebäude ist laut Hoffmann inzwischen viel zu klein und soll deshalb erweitert werden.

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