Freizeit Das „Lustige Prümtal“ ist abgesagt

Prüm/Arzfeld · Auch der Raderlebnistag, der am 6. September von Olzheim bis Waxweiler stattfinden sollte, fällt Corona zum Opfer.

 Zum Lustigen Prümtal gehört neben dem Radfahren auch das gesellige Beisammensein wie hier in Pronsfeld dazu.

Zum Lustigen Prümtal gehört neben dem Radfahren auch das gesellige Beisammensein wie hier in Pronsfeld dazu.

Foto: tv/Frank Auffenberg

Obwohl das Radfahren in der Corona-Krise einen echten Boom erfährt und einige Lockerungen allmählich Normalität versprechen, wird es dennoch kein 24. „Lustiges Prümtal“ am Sonntag, 6. September, geben. Der Raderlebnistag durch das Prümtal von Olzheim bis Waxweiler findet nicht statt.

„Das Radfahren ist nicht das Problem, aber das ,Lustige Prümtal’ ist eine volksfestartige Veranstaltung, da kommen in vielen Orten viele Menschen an den Ständen zusammen“, sagt Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm auf TV-Anfrage. Die Verbandsgemeinde Prüm ist zusammen mit der Verbandsgemeinde Arzfeld Veranstalter des Raderlebnistages.

Die Begegnungen seien ja auch das Schöne an dieser Veranstaltung. Aber unter den Umständen, die die Corona-Pandemie und die Rechtsverordnungen mit sich brächten, sei das nicht zu verantworten und nicht zu kontrollieren, so Söhngen weiter.

Und: Es habe beim Lustigen Prümtal schon um die 15 000 Besucher gegeben – verteilt auf die ganze Strecke. Zu diesem Ereignis  treffen sich erfahrungsgemäß auch Wanderer, Inline-Skater, Spaziergänger und Einheimische. „Wir haben uns schweren Herzens entschieden, nach dem Prümer Sommer und dem „Nim(m)s Rad-Tag“ nun auch das Lustige Prümtal abzusagen“, bedauert der Verwaltungschef. Die Gemeinden bräuchten frühzeitig Planungssicherheit. Und viele Vertreter der mitwirkenden Orte hatten auch schon längst nachgefragt, ob die Veranstaltung überhaupt stattfindet. Die Vorbereitungen beginnen ja weit vor dem September.

Bands und Musikkapellen müssen gebucht werden. Dabei haben die Musikvereine gar nicht proben können. Personal muss für die Stände und die Kinder-Aktionen gefunden werden. Bei genauerer Betrachtung ist es auch nicht nachvollziehbar, wie bei den Ständen in den einzelnen Dörfern beim Reibekuchen-, Bratwurst- oder Bierverkauf Abstand gehalten werden kann und wer das überhaupt kontrolliert.

Das Lustige Prümtal ist einer von 20 Raderlebnistagen im Umkreis von 100 Kilometern von Mai bis September, wie Manfred Schuler, Organisator bei der Verbandsgemeinde Prüm, mal aufgelistet hat. In diesem Jahr wäre es der erste seiner Art gewesen. Andere wurden schon abgesagt. Sicher hätten sich auch viele aufs Rad geschwungen, um das Prümtal im September zu erkunden. Denn wie Bürgermeister Söhngen festgestellt hat, werden die Radwege im Prümer Land schon seit Wochen sehr gut genutzt.

Das hat auch Andreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld festgestellt. „Die Nutzerzahlen sind super.“ Der Verwaltungschef geht davon aus, dass auch am 6. September viele Prümtal-Freunde mit dem Fahrrad unterwegs sein werden. Wenn es nur ums Fahrradfahren gehe, sei das auch kein Problem.

Alles andere müsse vorzeitig geplant werden, und da brauche es eben Vorlauf. Und da auch noch die Sommerferien dazwischen lägen, werde es für die Organisatoren ohnehin schwierig geworden. Deshalb habe man entschieden, frühzeitig abzusagen. Kruppert sieht auch, dass es für viele  Vereine schwierig ist, da nun auch Einnahmen wegbrechen, die sie beim „Lustigen Prümtal“ erzielt hätten. Negative Reaktionen seien ihm aber noch nicht zu Ohren gekommen. Und eines  gibt der Verwaltungschef noch zu bedenken: „Niemand kann uns sagen, ob sich die Situation um Corona  im September verbessert oder verschlechtert.“

Selbst wenn das Verbot von Großveranstaltungen, das noch bis Ende August gilt, aufgehoben würde, weiß man nicht, wie es weitergeht. Für das „Lustige Prümtal“ käme eine solche Lockerung ohnehin zu spät. Da bleibt nur der Spaß am reinen Fahrradfahren im schönen Prümtal.

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