Stadtentwicklung Der Bürgermeister rückt etwas zur Seite

BITBURG · Mit einer personellen Veränderung im Feuerwehrbeirat soll das Verhältnis zwischen der Freiwilligen Feuerwehr und der Stadt Bitburg verbessert werden.

 Der Feuerwehrbeirat Bitburg hat erneut getagt.

Der Feuerwehrbeirat Bitburg hat erneut getagt.

Foto: Uwe Hentschel

Es ist die dritte Sitzung des Feuerwehrbeirats. Und die unterscheidet sich von der vorherigen nicht nur dadurch, dass sie insgesamt spürbar friedlicher verläuft, sondern auch durch eine kleine, aber nicht ganz unbedeutende Veränderung, was die Zusammensetzung des Gremiums betrifft. Vorsitzender des Feuerwehrbeirats ist eigentlich Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels. Der aber hat nun die Sitzungsleitung an den ersten Beigeordneten Michael Ringelstein übertragen. Kandels selbst ist bei der Sitzung nicht anwesend.

Wie Ringelstein im Nachgang der Sitzung auf TV-Anfrage erklärt, sei das ein Versuch, die angespannte Situation zwischen Bürgermeister und Feuerwehr zu entschärfen. Dass der Bürgermeister bereit sei, den Vorsitz der Sitzungen an einen der Beigeordneten zu übergeben, hatte dieser bereits im Dezember in seiner Haushaltsrede erklärt. Wenig Kompromissbereitschaft hingegen hatte Kandels bei anderen Punkten signalisiert wie beispielsweise der von der Feuerwehr und auch einigen Fraktionen angeregten Übertragung des kompletten Feuerwehrgeschäfts auf einen Beigeordneten oder eine Art Dezernenten.

„Dienstvorgesetzter ist und bleibt der Bürgermeister“, erklärt dazu der erste Beigeordnete. Allerdings habe es in den vergangenen Wochen viele konstruktive Gespräche zwischen Feuerwehr, den Ortsvorstehern, Vertretern der Politik und dem Bürgermeister gegeben, fügt Ringelstein hinzu. „Wir versuchen alles, um die Situation wieder zu normalisieren.“

Das bestätigt Alexander Kewes, ebenfalls Mitglied des Feuerwehrbeirats und stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Stadtmitte. „Wir arbeiten dran“, sagt Kewes, der es begrüßt, dass die Sitzung des Feuerwehrbeirats nun von einem Beigeordneten geleitet wird. Angesichts der derzeitigen Lage sei es vernünftig, diesen Job auf eine neutrale Person zu übertragen, sagt Kewes.

Angespannt war das Verhältnis zwischen dem Bürgermeister und der Freiwilligen Feuerwehr Bitburg schon länger. Richtig verschärft hatte sich die Situation dann schließlich im vergangenen Mai: Obwohl die Mannschaft den damaligen Wehrleiter Manfred Burbach nahezu einstimmig wiedergewählt hatte, verweigerte Bürgermeister Kandels dessen Wiederernennung – eine Entscheidung, die Kandels vor dem Verwaltungsgericht Trier auch begründete und die von den dortigen Richtern als absolut rechtens gewertet wurde.

Kewes muss die Entscheidung des Gerichts akzeptieren, ärgert sich nichtsdestotrotz aber über einen Bericht im Volksfreund, in dem die geschlossene Wiederwahl Burbachs als Protestaktion bezeichnet worden war. „Die Mannschaft hat Manfred Burbach definitiv nicht aus Protest wiedergewählt“, betont der stellvertretende Wehrführer. „Wir haben ihn gewählt, weil er aus unserer Sicht der fähigste Mann für diesen Posten ist.“

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