Der Bürgermeister und die Damenmode

Fröhlich ging es zu beim Landfrauentag in Bitburg. Und das in doppelter Bedeutung. Denn zu Gast war die "Moppel-Ich" Autorin und Fernsehmoderatorin Susanne Fröhlich.

 Erst Vortrag, dann Kaffee und Kuchen: Autorin Susanne Fröhlich mischt sich beim Landfrauentag unter „ihr“ Publikum. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Erst Vortrag, dann Kaffee und Kuchen: Autorin Susanne Fröhlich mischt sich beim Landfrauentag unter „ihr“ Publikum. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Bitburg. Einmal jährlich treffen sich die Bitburger Landfrauen zu einem großen Landfrauentag. In den vergangenen Jahren war der Veranstaltungsort immer das Haus der Jugend, nun aber konnte zum ersten Mal in der Bitburger Stadthalle gefeiert werden.

Entsprechend groß war die Zahl der Anmeldungen. 450 Frauen und etwa eine Handvoll männlicher Ehrengäste konnte die stellvertretende Vorsitzende Silvia Eckers in Vertretung für die erkrankte Vorsitzende Susanne Laesch-Densborn begrüßen.

"Der Landfrauenverband ist ein Verband, der Frauen verschiedener Orte, verschiedenen Standes und verschiedenen Alters verbindet", sagte Landrat Joachim Streit. "Es ist ein Band der Eintracht". Und Bürgermeister Joachim Kandels betonte: "Die Landfrauen verbessern die Lebensverhältnisse des Raumes".

Und auf den Bürgermeister hatte es der diesjährige Ehrengast abgesehen. Während ihrer rund 45-minütigen Lesung aus ihrem neuen Buch "Lieblingsstücke" musste Kandels immer wieder herhalten, wenn es um weibliche Intuition oder konkrete "moppelige" Erkenntnisse ging.

"Melden Sie sich, wenn sie etwas nicht verstehen", forderte Susanne Fröhlich den Bürgermeister auf. Aber selbst bei der Frage, was ein "Neckholder-Kleid" sei, bewies der Mann Verständnis für die feminine Welt.

Was er aber wohl noch nicht wusste ist, dass etwas üppigere Frauen bei einem Neckholder-Kleid mit doppelseitigem Teppichklebeband die Oberweite in Form bringen. Oder dass eine Bräunungsdusche den notwendigen getönten Teint beim Tragen eines solchen Kleides im Nu hervorzaubern kann.

Spitzzüngig, mit viel Humor und Selbstironie erheiterte die Autorin das Publikum, indem sie den Schlankheitswahn, aber auch gesellschaftliche Besserwisser unter die Lupe nahm. "Wenn man geht, sieht man immer die Erleichterung an den Männern, weil sie denken: Ich muss die Frau da vorne nicht mitnehmen", sagte Fröhlich nicht ohne sich dazu zu bekennen, dass sie auf den Kuchen warte, den die Landfrauen alljährlich auftischen.

Der war dieses Mal nicht selbst gebacken, zum einen weil die große Anzahl nicht zu schaffen gewesen wäre und zum anderen, weil durch die neuen gesetzlichen Bestimmungen jeweils ein Stück der jeweiligen Torte die Zustimmung der Lebensmittelkontrolleure erfordert hätte.

Aber das minderte keineswegs die Qualität der Veranstaltung, denn die Landfrauen sorgten mit Tänzen, Sketchen und Gesang für ein ansprechendes Rahmenprogramm. EXTRA

Drei Fragen an Susanne Fröhlich Sind Sie privat auch so lustig und schlagfertig wie in Ihren Büchern? Susanne Fröhlich: Ich hoffe schon. Manche Bücher geben ja auch Privates wieder. Ich glaube nicht, dass man im Alltag komplett anders sein kann. Aber das müssten eigentlich andere beantworten. Sie haben nur Bestseller geschrieben. Was ist Ihr Erfolgsrezept? Susanne Fröhlich: Ich glaube, dass ich einigermaßen authentisch bin und nicht so perfekt. Wie viele Bücher haben Sie schon geschrieben und wann schreiben Sie? Susanne Fröhlich: Ich habe 16 oder 18 Bücher geschrieben, es können aber auch 17 sein, ich weiß nicht mehr ganz genau. Und ich schreibe immer nur vormittags, wenn die Kinder weg sind. (lyv)

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