Der Bürobau zu Bitburg

Bitburg · Von außen ist dem stillgelegten Siloturm auf dem Brauereigelände in Bitburg-Nord nicht anzusehen, dass in seinem Inneren bereits die Umbauarbeiten laufen. Die Brauerei will das 54 Meter hohe Bauwerk zu einem Bürogebäude umgestalten. Um Details macht die Brauerei noch ein Geheimnis.

 Ein Blick von der B 51: Der Brauereiturm überragt sämtliche Gebäude Bitburgs. TV-Foto/Archiv: Klaus Kimmling

Ein Blick von der B 51: Der Brauereiturm überragt sämtliche Gebäude Bitburgs. TV-Foto/Archiv: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling ("TV-Upload kimmling"

Bitburg. Er ist ein Wahrzeichen der Stadt und aus der Entfernung betrachtet das Bauwerk, welches die Bitburger Skyline prägt: das 54 Meter hohe Tanksilo der Bitburger Brauerei in Bitburg-Nord. Eigentlich sollte das 13 Stockwerke hohe Bauwerk abgerissen werden. Darauf hatten sich Brauerei, Stadt und Land zumindest 2004 geeinigt.
2003 ist bereits der Schlot abgerissen worden, 2006 folgte die alte Brauereimauer und 2007 krachte die Abrissbirne in die alten Gebäude. Doch der Turm steht immer noch, denn der einst geplante Abriss ist aus statischen Gründen zu riskant (der TV berichtete). Ende 2014 gab die Pressestelle des Unternehmens dann bekannt, dass man das Silo innen komplett entkerne - über den konkreten Zweck dieser Arbeiten hüllte sich die Brauerei jedoch in Schweigen.
Auf eine erneute TV-Anfrage verrät das Unternehmen nun, was hinter der Blechfassade des 54 Meter hohen Turms vor sich geht. "Im stillgelegten Gär- und Lagerturm auf dem Brauereigelände in Bitburg-Nord sollen Büro- und Besprechungsräume entstehen", sagt Pressesprecherin Christina Schommer.Energetische Außenhülle


Doch damit genug der Informationen, welche die Brauerei bereit ist preiszugeben. Wie der Turm nach der baulichen Veränderung aussehen soll, ob er gestrichen oder neu verkleidet wird, darüber kann bislang nur spekuliert werden. Denn die Brauerei macht dazu bislang keine Angaben. Schommer: "Wir sind noch in der Planung." Immerhin verrät das Unternehmen, dass "die Außenhülle des Turms saniert und energetisch nutzbar gemacht werden soll. Dies wird im Laufe des Jahres 2017 abgeschlossen."
Energetisch nutzbar - kann man also später an der Gebäudewand Spiegeleier braten? Oder wird das Silo mit Solar- oder Photovoltaiktechnik ausgerüstet? Der TV muss auch da nochmal nachfragen. Christina Schommer: "Welche Technik zum Einsatz kommt, kann ich noch nicht sagen. Die Fassade soll jedoch zur Energiegewinnung genutzt werden." Ein konkretes Ende des Gesamtprojektes könne sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht benennen, sagt Schommer. Auch die Frage nach der Investitionssumme lässt das Unternehmen unbeantwortet.Extra

Ende Februar dieses Jahres brach im Siloturm ein Feuer aus. Die Handwerker, die im Turm mit den Entkernungsarbeiten beschäftigt waren, versuchten noch zu löschen: ohne Erfolg. Die Wehrleute retteten fünf Menschen aus dem Gebäude, drei von ihnen wurden mit leichter Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Polizei waren bei den Entkernungsarbeiten durch Funkenflug Dämmmaterialien in Brand geraten, als Arbeiter im zehnten Stock damit beschäftigt waren, Rohre mit einem Schneidbrenner zu zerlegen. cmoExtra

Das Richtfest für den Brauereiturm war 1968. Im darauffolgenden Jahr wurden die Bauarbeiten für das 50 Meter hohe Tanksilo fertiggestellt, das den Turm umgibt. In dem Gebäude wurde bis Anfang 1998 das Bier zur Reifung gelagert, dann wurde die Produktion nach Bitburg-Süd verlegt. cmo

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