Der Doktor am Ende der Leitung

Prüm · Das Angebot im Prümer St.-Josef-Krankenhaus wird erweitert: Eine neue Zusammenarbeit mit der Klinik in St. Vith und dem dortigen Radiologen ermöglicht, dass Patienten künftig auch in Prüm von deren Leistungen profitieren können.

Prüm. Das Prümer St.-Josef-Krankenhaus verfügt bereits über einen Computertomographen (CT), demnächst soll noch ein Kernspintomograph hinzukommen, damit die Patienten ortsnah untersucht werden können. Bislang müssen sie in weiter entfernte Krankenhäuser wie Bitburg oder Euskirchen fahren. Das einzige Problem: In Prüm gibt es keinen Radiologen. Doch eine neue grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Klinik in St. Vith und der dort vorhandenen Radiologie soll diesen Mangel bald beheben. Das Land hat bereits seine Unterstützung zugesagt.
Das System funktioniert so, dass die Aufnahmen mit einer geschützten Leitung an das Krankenhaus St. Vith übertragen werden. Dort verfolgt ein Radiologe live die Bilder und kann einem Assistenten in Prüm Anweisungen übermitteln. Die Befunde werden zurück nach Prüm übermittelt. Dort kann dann über die weitere Behandlung entschieden werden.
"Dieses Projekt ist ein Musterbeispiel für eine grenzüberschreitende und zugleich ortsnahe Krankenversorgung. Den Patientinnen und Patienten aus der Region Prüm bleiben in Zukunft weite Wege für radiologische Untersuchungen erspart", sagt die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer.
Auch die geplante Erweiterung des Krankenhauses könnte bald kommen. "Das Land Rheinland-Pfalz wird noch in diesem Jahr Fördermittel für eine neue Intensivstation im St. Joseph-Krankenhaus bereitstellen", so Dreyer (SPD). Darüber hinaus werde das Land eine neue Endoskopieabteilung und eine neue Funktionsdiagnostik fördern, teilte Dreyer anlässlich der Sitzung des Ministerrats im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Tages mit.
Die Intensivstation ist rund 30 Jahre alt, zu klein und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Da sie an der vorhandenen Stelle nicht vergrößert werden kann, ist es erforderlich, einen Erweiterungsbau zu errichten (der TV berichtete). Die Kosten für den Erweiterungsbau sind mit rund 3,2 Millionen Euro veranschlagt. Nach Prüfung der Planungsunterlagen soll noch im Sommer dieses Jahres eine Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land und dem Krankenhausträger abgeschlossen werden. Dreyer ist optimistisch, dass noch in diesem Jahr der Spatenstich für den Erweiterungsbau erfolgen kann.
Nach dem Umzug der beiden Intensivstationen sollen die dann leerstehenden Räume umgebaut werden. Dort sollen eine neue Endoskopie und eine neue Funktionsdiagnostik untergebracht werden. Durch die Förderung der neuen Intensivstation, der neuen Endoskopieabteilung und der Funktionsdiagnostik werde das St.-Joseph-Krankenhaus in Prüm aufgewertet und gestärkt, so Dreyer. red

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