Der Eifelkreis rüstet sich für den Winter

Bitburg/Prüm/Speicher/Arzfeld · Die Straßenmeistereien und Bauhöfe des Eifelkreises Bitburg-Prüm bereiten sich auf den Winter vor: Ihre Lager sind fast alle bereits mit Salz gefüllt. In einem neuen Depot in Mettendorf werden zusätzliche 1700 Tonnen Auftausalz für Bitburg, Kyllburg und Irrel gelagert.

Bitburg/Prüm/Speicher/Arzfeld. Haufenweise Schnee und eisglatte Straßen: Der vergangene Winter ist vielen Autofahrern gut in Erinnerung geblieben. Nun kündigt sich mit den ersten Frostnächten schon der nächste Winter an.
Die Straßenmeisterei Bitburg ist dafür zusammen mit den Straßenmeistereien (SM) Kyllburg und Irrel schon fast bereit: Derzeit werden ihre Lager befüllt, bis Ende der Woche sollen diese voll sein. "Mit den Resten vom vergangenen Jahr haben wir dann 6000 Tonnen Salz auf Lager", sagt Reinhold Schneider, Leiter der Masterstraßenmeisterei Bitburg. "Dieses Jahr lagern wir 1700 Tonnen mehr Salz ein als die vergangenen Jahre, was unserem neuen Stützpunkt in Mettendorf zu verdanken ist." Allein für Bitburg stehen dann 2100 Tonnen Salz zur Verfügung. Der Verbrauch im vergangenen Jahr war allerdings höher: in Bitburg 2900 Tonnen, im gesamten Einsatzgebiet der drei Meistereien 9000 Tonnen für 930 Kilometer Straßen. Schneider rechnet dieses Jahr mit einem ähnlichen Verbrauch.
Insgesamt lagert der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein, in dessen Zuständigkeit der Eifelkreis fällt, 13 300 Tonnen Salz ein. Im vergangenen Jahr allerdings war der Verbrauch mit mehr als 28 000 Tonnen in der Eifel mehr als doppelt so hoch. Reicht auch dieses Jahr das Salz nicht aus, kann es von weiteren Depots des LBM nachgeordert werden. Auch die Städte und Ortschaften werden derzeit mit Salz beliefert -, denn die Straßenmeistereien sind nur für Bundes-, Landes- und Kreisstraßen zuständig, nicht aber für ortseigene Straßen. In Prüm wurden bereits 90 Tonnen beim Bauhof eingelagert und neue Räumfahrzeuge angemietet. "Wir haben das Salz dieses Jahr früher besorgt. Denn wenn man später welches dazukauft, steigt der Preis", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Der Bedarf in der Stadt Prüm ist allerdings höher als ihre Lagerkapazität: Im Winter 2010/11 wurden etwa 420 Tonnen verbraucht, die zwei Winter davor jeweils 200 Tonnen. "Deswegen fahren wir zweigleisig", sagt Weinandy. "Beim LBM tanken wir Salz nach, wenn es uns ausgeht." Weinandy weist darauf hin, dass es sich beim Winterdienst um eine freiwillige Leistung handelt, denn "jeder Bürger wäre eigentlich dafür verantwortlich, bis zur Straßenmitte zu kehren". Die Kosten dafür belaufen sich auf 100 000 bis 150 000 Euro pro Winter. Weinandy: "Deswegen hat der Stadtrat zugestimmt, dass wir dieses Jahr zwar weiter räumen, aber weniger streuen."
In Speicher sind die Lager des Bauhofs mit 40 Tonnen bereits gefüllt. "Vergangenen Winter haben wir etwa die Hälfte verbraucht", sagt Ortsbürgermeister Erhard Hirschberg. Der Bauhof streut damit die stadteigenen Straßen, Plätze und Gehwege. "Natürlich kommen Schulen und Steillagen zuerst dran", fährt Hirschberg fort. Außerdem stehen zwei örtliche Räumunternehmen zur Verfügung, falls die Kapazitäten des Bauhofs mal nicht ausreichen sollten.
Auch die Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld rüstet sich für den Winterdienst - allerdings räumt sie die Straßen nur und streut selbst kein Salz. "Arzfeld und Waxweiler haben einen eigenen Räum- und Streudienst, Lünebach räumt ebenfalls selbst", sagt VG-Pressesprecher Michael Thiel. Drei Mitarbeiter räumen ab 2 Uhr morgens jeweils einen Bezirk in der VG mit einer Strecke von 80 bis 125 Kilometern. Die Vorbereitungen belaufen sich daher auf eine Überprüfung der Fahrzeuge, zudem werden intern gefährliche und schwierige Strecken markiert.Extra

M+S-Reifen (Matsch-und-Schnee-Reifen), umgangssprachlich Winterreifen genannt, sind seit Oktober 2010 vorgeschrieben, wenn die Fahrzeuge laut Straßenverkehrsordnung "bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte" unterwegs sind. Wer bei solchen Verhältnissen mit Sommerreifen erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 40 Euro rechnen. Behindert man deswegen den Verkehr, erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro. Wer bei Schnee gar nicht fährt, muss sein Auto allerdings auch nicht umrüsten. Ist die Straße trocken und weder von Schnee oder Eis bedeckt, sind Winterreifen keine Pflicht. Und auch ein im Schnee parkendes Auto muss keine Winterreifen tragen, wenn es nicht bewegt wird. red

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