Der erste Eindruck zählt

BITBURG. Eine tolle Lage erfordert manchmal auch Zugeständnisse: Die Verhandlungen zwischen der Stadt und Aldi für den geplanten Markt an der Neuerburger Straße sind fast abgeschlossen. Dabei musste der Einzelhandelsriese ein paar bittere Pillen schlucken.

 Direkt beim Kreisverkehr an der Neuerburger Straße wird Aldi in Bitburg seinen neuen Standort haben - doch bis zum Baubeginn wird es noch etwas dauern.Foto: Lars Oliver Ross

Direkt beim Kreisverkehr an der Neuerburger Straße wird Aldi in Bitburg seinen neuen Standort haben - doch bis zum Baubeginn wird es noch etwas dauern.Foto: Lars Oliver Ross

Die Pläne für den neuen Aldi-Markt an der Neuerburger Straße kommen voran. Nach einem zähen Verhandlungsmarathon zwischen Aldi-Vertretern und der Bitburger Verwaltung ist das theoretische Gerüst fast fertig, dem noch in diesem Jahr die praktische Umsetzung folgen soll.Intensive Begrünung gefordert

Der Standort beim neuen Kreisel Brodenheckstraße/Neuerburger Straße ist ein optimaler Standort für den Markt-Neubau der Einzelhandelskette. So sieht es zumindest deren Abteilung für Filialentwicklung in Wittlich. Von dort aus lenkt man auch die Bauplanung für den Bitburger Aldi-Markt.Die Filiale in der Gartenstraße wird geschlossen, sobald die neue steht. Was mit den Räumen dort passiert, weiß man noch nicht.Wie der neue Laden in seinen Grundzügen aussehen soll, weiß man dagegen schon: Auf einer Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmeter wird Aldi sein übliches Sortiment anbieten. Davor soll eine Stellfläche für 140 Parkplätze gebaut werden. Insgesamt hat die Handelskette deshalb von der Familie Hiller von Gaertringen 1300 Quadratmeter Land gekauft. Über den Kaufpreis schweigen sich die Beteiligten allerdings aus. Nach TV -Informationen musste Aldi aber ein Vielfaches des Marktpreises an den Verkäufer bezahlen. Das dürfte die erste bittere Pille gewesen sein, die der große Einzelhändler für die Top-Lage am Ortseingang schlucken musste.In "mühsamer Kleinarbeit", sagt man bei Aldi, seien seit Juni 2002 die Details für den Vorhaben bezogenen Bebauungsplan erstellt worden. Da der Markt unmittelbar am Kreisverkehr an einer von Bitburgs Einfallstraßen angesiedelt wird, prägt er für die frisch ankommenden Autofahrer auch das Stadtbild - erklärt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt, die Linie der Kommune. Da kommt ein, wie sonst üblich, eingeschossiger Aldi-Markt, nicht gelegen. Deshalb bestand die Stadt darauf, dass Aldi zumindest die Fassade zweigeschossig baut. Da für den Markt aber eine Etage ausreicht, würde das obere Geschoss in erster Linie der Optik dienen."Bei der Fassade gab es erst grundsätzlich unterschiedliche Meinungen zwischen uns und der Stadt", heißt es bei der Wittlicher Filialentwicklung. Die Verwaltung wollte am Stadteingang einfach keinen normalen Aldi-Komplex haben. Nächstes Zugeständnis: Der künftige Bauherr fügte sich. Die zweigeschossige Fassade ist nun beschlossene Sache. In den wenigen Räumen in der ersten Etage will Aldi "Platz für die Technik" unterbringen. Allein die hervorragende Lage ließ diese Entscheidung leichter werden. "Das Objekt ist eben einfach teurer als ein Standardladen", erklärt man bei Aldi dazu.Doch nicht nur die Planungskosten sind wegen der Zugeständnisse gestiegen, auch die Baukosten werden noch weiter in die Höhe schnellen.Denn der letzte Punkt, der laut Aldi noch mit der Stadt geklärt werden muss, ist ebenfalls optischer Natur: Die Landespflege. Gemeint ist damit die Bepflanzung vor dem Gebäude. Um auch dort eine optisch ansprechende Umgebung zu schaffen, soll der Besitzer für "intensive Begrünung" sorgen, erklärt Krämer. Wie genau das aussehen soll, und was es kosten wird, ist im Augenblick noch nicht abzusehen.Derzeit können die Träger öffentlicher Belange bei der Stadt noch ihre Vorschläge unterbreiten. Am 26. Februar wird sich der Bauausschuss damit beschäftigen, und voraussichtlich Ende April schließt der Stadtrat das Baugenehmigungsverfahren ab. Dann erst kann Aldi seinen Bauantrag stellen. "Ursprünglich wollten wir im März bereits mit dem Bau beginnen", sagt man zu diesem Zeitplan in Wittlich. "So verzögert sich alles", heißt es dort etwas missmutig. Dennoch ist man froh, dass die Verhandlungen schon soweit gekommen sind.Die Abteilung für Filialentwicklung rechnet damit, noch vor Ende dieses Jahres den neuen Bitburger Markt zu eröffnen.

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