Altes DLR-Gebäude soll deswegen weichen Der Fall ist entschieden: Amtsgericht Bitburg zieht um

BITBURG · Das Bitburger Amtsgericht will vom derzeitigen Standort auf das ehemalige DLR-Gelände in der Brodenheckstraße umziehen. Das dortige Gebäude soll abgerissen und durch ein neues ersetzt werden.

 Das Amtsgerichtsgebäude ist inzwischen viel zu groß und in die Jahre gekommen (links). Das Gericht soll daher in die Brodenheckstraße ziehen, wo derzeit der alte DLR-Bau steht.

Das Amtsgerichtsgebäude ist inzwischen viel zu groß und in die Jahre gekommen (links). Das Gericht soll daher in die Brodenheckstraße ziehen, wo derzeit der alte DLR-Bau steht.

Foto: Uwe Hentschel

Der Zweckbau sieht so aus, als habe der Planer versucht, Realschul- und Gefängnisarchitektur zu kombinieren – was ihm auch recht gut gelungen ist. Der graue Kasten aus Betonscheiben hat seinen eigenen Charme.

Vor gut 40 Jahren wurde der schnörkellose Anbau des Bitburger Amtsgerichts errichtet. Nötig war diese Erweiterung seinerzeit aufgrund der Auflösung des Amtsgerichts Neuerburg gut zehn Jahre zuvor. Und wegen des dort untergebrachten Katasteramts, das ebenfalls mit Platznot zu kämpfen hatte.

 Der ehemalige DLR-Standort in der Brodenheckstraße soll abgerissen werden, um dort ein neues Gebäude für das Amtsgericht zu bauen.

Der ehemalige DLR-Standort in der Brodenheckstraße soll abgerissen werden, um dort ein neues Gebäude für das Amtsgericht zu bauen.

Foto: Uwe Hentschel

Inzwischen sind die beengten Verhältnisse Geschichte. Denn 2011 wurde die Katasterverwaltung am Standort Bitburg, die bis dahin Außenstelle des Katasteramts in Prüm war, aufgelöst. Die Mitarbeiter aus Bitburg wechselten zunächst nach Prüm, dessen Katasteramt ein Jahr später jedoch wegen der landesweiten Umstrukturierung der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz ebenfalls aufgelöst wurde. Dadurch ergab sich eine völlig neue Verteilung der Katastermitarbeiter jenseits der Kreisgrenze.

An der Situation in Bitburg hat sich dadurch aber nichts geändert. Seit der Auflösung der Katasterverwaltung arbeiten in dem Gebäudekomplex in der Gerichtsstraße mit annähernd 2500 Quadratmetern Nutzfläche nur noch gut 40 Menschen.

Der Bau ist deshalb also nicht nur wegen seiner schlechten Energetik, sondern auch wegen seiner Größe

alles andere als zeitgemäß – weshalb bereits seit längerem über einer Sanierung des Amtsgerichts oder aber einen Umzug nachgedacht wird (der TV berichtete).

Inzwischen steht fest, auf welche dieser beiden Varianten es hinauslaufen wird: Das Amtsgericht zieht um. Und zwar in die Brodenheckstraße, auf das ehemalige Gelände des Dienstzentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel. Das wiederum ist vor einigen Jahren auf den Bitburger Flugplatz gezogen.

Wie Markus Ramp, Sprecher des für das Grundstück zuständigen Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung, auf Anfrage erklärt, soll dafür das ehemalige DLR-Gebäude abgerissen werden. „Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hat ergeben, dass ein Neubau auf Dauer kostengünstiger sein wird als ein Umbau des Altbestands“, sagt Ramp. 1953 war das Gebäude errichtet worden. Ende der 90er Jahre wurde es umfassend saniert und erweitert. Nun soll es weg.

Noch in diesem Jahr starte deshalb ein Architektenwettbewerb für einen Neubau, dessen Gewinner dann bis Mitte 2020 ermittelt werde. Auf Grundlage dieses Siegerbeitrags erfolge dann eine Entwurfsplanung, die dann wiederum ein Jahr später vorliegen soll. „Danach können konkrete Aussagen zu den Kosten gemacht werden“, so der Sprecher des Landesbetriebs. Und der weitere zeitliche Ablauf hänge dann wiederum von den Ergebnissen der Haushaltsberatungen ab.

Bis das neue Gebäude in der Brodenheckstraße bezugsfertig ist, soll das Amtsgericht am derzeitigen Standort bleiben. Wann das sein wird, ist derzeit genauso unklar wie die Antwort auf die Frage, was aus dem derzeitigen Gerichtsgebäude, für das ebenfalls der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung zuständig ist, werden soll. Dafür einen neuen Nutzer beziehungsweise Mieter zu finden, dürfte schwierig werden.

Die Suche nach einem Nachmieter für das leerstehende Katasteramt blieb jedenfalls ohne Erfolg. Ein Verkauf des Gebäudes wird deshalb vom Landebetrieb nicht ausgeschlossen.

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