Der Geist der Franziskaner

PRÜM. Runder Geburtstag auf dem Kalvarienberg. Die Krankenpflegeschule Prüm feiert am Samstag ihr 50-jähriges Bestehen. Sie ist einer der angesehensten Ausbildungsbetriebe im Prümer Land.

Sie kommen aus den USA, sie kommen aus der Schweiz, sie kommen aus ganz Deutschland und natürlich aus dem Prümer Land. Zum Festakt der Prümer Krankenpflegeschule anlässlich des 50-jährigen Bestehens haben sich viele Ehemalige angesagt, aber auch die Polit-Prominenz wird sich am Samstag die Klinke in die Hand geben. Angeführt von Sozialministerin Malu Dreyer planen etliche Würdenträger, sich die Ehre zu geben, wenn der ehemalige Chef der Prümer Krankenhaus-Chirurgie, Dr. Alfred Müller, zum Festvortrag ausholen wird. Immerhin gilt es, die hohe Bedeutung einer Einrichtung hervorzuheben, in der bislang fast 400 junge Menschen für die Krankenhauspflege fit gemacht worden sind. Auch für Leo Leyens, als Nachfolger von Dr. Heribert Geyer Krankenpflegechef seit 1985, gilt das runde Jubiliäum als markantes Datum: "Die Krankenpflegeschule Prüm war und ist eine wichtige Ausbildungsstätte besonders für junge Frauen", betont er. Immerhin versorge die Einrichtung das St. Joseph-Krankenhaus Prüm seit 50 Jahren mit qualifiziertem Personal. Stolz ist Leo Leyens auch auf die Tatsache, dass keine der Absolventen in den vergangenen 25 Jahren in die Arbeitslosigkeit entlassen werden musste. Alle erhielten einen Job: wenn nicht im Prümer Krankenhaus selbst, dann woanders. In den ersten Jahren nur zwölf Schülerinnen

Wie sieht es indes um die Zukunft der Krankenpflegeschule Prüm aus? "Die liegt in den Händen des Trägers, der Caritasträgergesellschaft West", antwortet Pflegedienstleiter Leyens, der einerseits weiter auf Qualität setzt, andererseits gerne erklärt, dass auch heute noch der Geist der Franziskanerinnen spürbar sei. Leyens: "Es gibt viele Ehemalige, die Kontakt zu uns gehalten haben, dann kann es hier so schlecht nicht gewesen sein." Wie es in der Chronik von Alfred Müller heißt, erhielt das St. Joseph-Krankenhaus Prüm 1956 die Genehmigung, eine Krankenpflegeschule zu errichten. Die zunächst auf zwölf Schüler festgelegte Zahl steigerte sich im Laufe der Jahre. Von Vorteil war das im Jahr 1965 fertiggestellte Schwesternwohnheim, in dem auch Wohn- und Schlafräume zur Verfügung standen. In den 60er Jahren übergab der Orden der Franziskanerinnen von der Buße und der christlichen Liebe von Nonnenwerth die Trägerschaft des Krankenhauses dem Caritasverband Trier. 1972 wurde das Hospital eine GmbH. Das neue St. Joseph-Krankenhaus mit 181 Betten wurde 1984 auf dem Kalvarienberg bezogen. Somit musste auch die Krankenpflegeschule umziehen. In den ersten Jahren hatte sie ihre Räume im Untergeschoss. Im Jahr 2000 wechselten die Schulräume aus Platzmangel in ein neues Gebäude, das gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz genutzt wird. Die Anzahl der Auszubildenden ist über die Jahre hinweg stetig angewachsen. Inzwischen werden alle 18 Monate 15 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Zur Jubiläumsfeier am Samstag, 24. Juni, werden rund 250 Gäste erwartet. Leo Leyens weiß schon jetzt, dass die Absolventen viel zu erzählen haben. Und: "Dann gibt es bestimmt auch ein paar Tränchen."

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