Der Gewalt auf der Spur

BITBURG. (ch) Die Initiative gegen Gewalt, kurz "IGel", startet im Kreis Bitburg-Prüm. Mit dem Projekt sollen die Sensibilität für Gewalt geschärft und entsprechende Vorfälle reduziert werden.

Täglich zeigt das Boulevard-Fernsehen neue, erschütternde Beispiele von Gewalt unter Schülern. Glaubt man dem Privatfernsehen, so ist Gewalt an deutschen Schulen traurige Realität. Auch der Landkreis Bitburg-Prüm beschäftigt sich jetzt mit dem Phänomen. "Die Gewaltkriminalität unter Jugendlichen ist deutlich gestiegen. Hier besteht Handlungsbedarf und wir müssen gegensteuern", sagt Hubert Lenz, Beauftragter für Jugendsachen der Polizeidirektion Wittlich. Der Jugendhilfeausschuss beschloss daher, die Initiative gegen Gewalt in Schule und außerschulischer Jugendarbeit zu starten. Sie soll einen Beitrag zur Gewaltprävention in Schule und außerschulischer Jugendarbeit leisten. "Welche Qualität und welche Quantität hat Gewalt an Schulen?", fragt Carsten Lang, Jugendschutzbeauftragter des Kreises, und gibt damit eines der Ziele des Projekts vor: Die Ermittlung von verlässlichen Daten über das Phänomen. Der Schwerpunkt des Projekts liegt - zumindest zu Beginn - ganz klar an den Schulen. Erst später soll der außerschulische Bereich in die Untersuchung mit einfließen. Dieser soll jedoch nicht vernachlässigt werden. "Wir wollen ergebnisoffen arbeiten", sagt Lang und bietet an, das Projekt als Schnittstelle zwischen Schule und außerschulischem Bereich einzurichten. Ziel ist es, Lehrer und Beschäftigte in der Jugendarbeit für das Gewalt-Problem zu sensibilisieren und sie in der Ermittlung und nachhaltigen Prävention von Gewalt zu schulen. "Wir wollen eine Reduktion gewalttätigen Verhaltens an den teilnehmenden Schulen erreichen", sagt Lang.Fragebogen soll Situation ermitteln

In der ersten Phase sollen in einer Auftaktveranstaltung Schulen gewonnen werden, sich an dem Projekt zu beteiligen und einen ersten Fragebogen zu dem Komplex auszufüllen. In der zweiten Phase werden in den Schulen Projekte auf der Schul-, Klassen- und der persönlichen Ebene umgesetzt. Dazu zählen zum Beispiel verbesserte Aufsicht in den Pausen, Klassengespräche über Gewalt und Unterhaltungen mit gewalttätigen Kindern und ihren Opfern. Dabei sollen auch Medienpakete wie "Abseits?!" als Gesprächsgrundlage dienen. Der Erfolg dieser Arbeit soll etwa ein Jahr später in einer dritten Phase mit einem erneuten Fragebogen ermittelt werden. Nach dem Zeitplan der Initatoren soll die Auftaktveranstaltung im November 2004 stattfinden. Abgeschlossen wird das Projekt voraussichtlich mit der Vorstellung des Endberichtes im Oktober 2006.

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