"Der Glaube steht auf der Seite der Vernunft"

Prüm. (red) "Der Glaube hilft mir, er prägt mein Leben und eröffnet mir einen Horizont über den Alltag hinaus", betonte der Trierer Weihbischof Stephan Ackermann bei einem Vortrag in Prüm. Auf Einladung der Katholischen Erwachsenenbildung sprach er vor rund 180 Zuhörern im Pfarrheim St. Salvator zum Thema "Lohnt es sich, an Gott zu glauben, in einer Welt bestimmt von Technik und Naturwissenschaft?

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Diese Frage, so unterstrich der Weihbischof, sei letztlich nicht im eigentlichen Sinne zu beantworten. Denn den Glauben könne man nicht in Vor- und Nachteilen abwägen. "Wenn ich glaube, dann glaube ich voll und ganz, dann kann ich nicht anders, als zu glauben." Der Glaube, sagte Ackermann, biete den Menschen eine Perspektive für ein Leben, das über den Tod hinausgehe.

Insbesondere vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklungen in den modernen Wissenschaften und der damit verbundenen Erweiterung des Wissens ging Ackermann auf das Verhältnis von Glaube und Vernunft ein. Die Gesetze der Natur in ihrer mathematischen Regelmäßigkeit seien, sagte er, für Albert Einstein und viele andere namhafte Wissenschaftler Hinweise auf einen göttlichen Ursprung gewesen. Ackermann: "Der Glaube steht auf der Seite der Vernunft. Wer an Gott glaubt, glaubt an die Einheit des absolut Mächtigen und des absolut Guten, also die Einheit von Sein und Sinn."

Einer Kultur, die nur die Maßstäbe der Wirtschaft in den Mittelpunkt stellt, stellte der Trierer Weihbischof eine Kultur des Ausgleichs entgegen. Diese biete Zuwendung und Vertrauen auch jenseits von Gegenleistung und Erfolg. Ackermann machte deutlich, dass es heute wichtig sei, nicht nur Fachwissen im eigenen beruflichen Umfeld zu erwerben, sondern auch über Orientierungswissen zu verfügen: "Orientierungswissen als Ensemble von Prinzipien, Überzeugungen und Wertvorstellungen."

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