Der innere Schweinehund ist immer bei Fuß

Bitburg · Marco Freiherr von Münchhausen referiert in Bitburg unter anderem darüber, warum gute Vorsätze oft scheitern. Außerdem stellt er den Zuhörern das "Keller-Speicher-Garagen-Syndrom" vor.

 Marco Freiherr von Münchhausen. TV-Foto: Uwe Henschel

Marco Freiherr von Münchhausen. TV-Foto: Uwe Henschel

Bitburg. In rund zwei Monaten ist es wieder soweit. Dann ist der Jahreswechsel. Die Zeit, in der gute Vorsätze Hochkonjunktur haben. Und die Zeit, in der viele Menschen einfach ausblenden, dass es ihn gibt. Den Inneren Schweinehund. Dieser seltsame Untergrundakteur, der sich von guten Vorsätzen ernährt und verantwortlich ist für das, was Marco Freiherr von Münchhausen das "Keller-Speicher-Garagen-Syndrom" nennt. Weil er Menschen davon abhält, ihren Dachboden zu entrümpeln, Sport zu treiben, die Steuererklärung zu machen oder aber Freundschaften zu pflegen.
Der Schweinehund ist immer bei Fuß. Und er ist schlau. "Je intelligenter der Mensch, desto raffinierter die Ausreden seines Schweinehunds", sagt Münchhausen.
Dem Freiherrn selbst dürften im Vorfeld dieses Abends große Auseinandersetzungen mit seinem Schweinehund erspart geblieben sein. Denn schließlich ist er Motivationstrainer und darüber hinaus auch nicht umsonst in Bitburg, sondern auf Einladung des Caritas Familienservices. Vor rund 80 Menschen referiert er im Schulungscenter der Bitburger Brauerei über den inneren Schweinehund.
Darüber, wie man ihn zähmen kann. Es gehe nicht darum, dieses Fantasiewesen zu bekämpfen, erklärt Münchhausen. Vielmehr sei der Schweinehund ein Wettkampfgegner. "Und der darf durchaus auch mal gewinnen", fügt der Freiherr aus dem Adelsgeschlecht des Lügenbarons von Münchhausen hinzu. Denn der Schweinehund sei nicht nur ein Vorsatzfresser, sondern oft auch "die weise, innere Stimme", die einen von unsinnigen und gefährlichen Taten abhalte. uheExtra

"Die gemeinste Falle, in die uns der Innere Schweinehund lockt, ist die Ausnahmefalle", sagt Münchhausen. Wer sich etwas vornehme, dürfe sich in der Anfangsphase absolut keine Ausnahme erlauben, warnt er. Denn dem "Ausfallenlassen" folge das "Schleifenlassen", was schließlich mit dem "Seinlassen" ende. Wer etwas täglich machen wolle, bei dem dauere die Anfangsphase rund sechs bis acht Wochen, erklärt er. Und wer den guten Vorsatz einmal die Woche umsetze, der benötige dafür ungefähr ein halbes Jahr. Danach habe sich dann der Schweinehund in der Regel an die Veränderung gewöhnt. Zudem sei es wichtig, sich immer nur eine Sache vorzunehmen und klein anzufangen. uhe

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