Der Kompass durch den Eifelforst

Prüm · Ein Erlebnis der besonderen Art in der Wolfsschlucht: Das bietet die Tourist-Information Prümer Land einmal wöchentlich in den Ferien in Zusammenarbeit mit Ardunnia Erlebnistouren aus Berndorf. Kinder und Eltern lernen dabei, wie man in einem Wald ohne die Bequemlichkeiten der Zivilisation überleben kann.

Prüm. Verlaufen in einem Wald: Plötzlich wird es viel zu schnell dunkel, die Kälte kriecht aus dem Boden in die Hosenbeine. Man gerät in Panik. Rundum nur Bäume, wohin der Blick sich wendet. Und da: ein unheimliches Rascheln … So eine gruselige Fantasie hat wohl jeder, wenn er sich vorstellt, eines Tages ohne Orientierung in einem Wald umherzuirren.
Aber das ist alles nur halb so schlimm: Dass der Wald in einer solchen Situation vielmehr Freund und Helfer ist, lernen eine Gruppe Kinder verschiedenen Alters und einige sie begleitende Erwachsene in einem Überlebenstraining in der Wolfsschlucht.
Bestens mit Gummistiefeln und wasserfester Kleidung für das Abenteuer ausgerüstet, werden die Kinder in zwei kleinere Gruppen unterteilt. Während die Älteren mit ihrem Leiter Otto Becker losziehen, erzählt die Führerin der Kleineren, Christiane Niesel, ihnen erst, was sie alles lernen werden. Mit ihrer forschen, aber freundlichen Art führt sie die Gruppe in den Wald und hält immer wieder an, um ihnen giftige Gewächse zu zeigen wie beispielsweise den Fingerhut oder harmlose wie die Brennnessel. Dabei weist sie auch auf die Pflanzen hin, die eine heilende Wirkung haben.
Die Kinder dürfen die Pflanzen, die Christiane Niesel für genießbar erklärt hat, einsammeln und mitnehmen, um sie später zu essen. Darunter sind Blaubeeren, wilde Himbeeren und sogar Kletten. Um die Ernte zu transportieren, müssen die Kinder aus den Materialien, die sie finden, wie Gras oder Stöcke ein Aufbewahrungsgefäß bauen.
Aber das ist noch nicht alles: Auch wenn man keinen Schlafsack dabei hat, ist es gut zu wissen, wie ein Biwak gebaut wird. Ein Biwak ist eine relativ simple Konstruktion aus Stöcken und viel Laub. Dabei werden zwei Stöcke aneinander gelehnt und viele weitere Äste seitlich abwechselnd von rechts und links dicht daraufgelegt. Anschließend wird alles mit einer großen Menge Laub bedeckt.
Einer der Jungen, Marcel, findet es toll "Sachen von der Natur zu lernen und nicht nur vom Fernseher".
Zum Ausklang kochen die Gruppen gemeinsam über einem Lagerfeuerein leckeres Abendessen aus Kartoffeln und der gesammelten Ernte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort