Der Letzte stellt den Pool ab

BITBURG/PRÜM. In 32 Bitburg-Prümer Ortsgemeinden gibt oder gab es öffentliche Internet-Anschlüsse. Insgesamt wurden rund 160 000 Euro in das Projekt "Unser Dorf geht online" investiert, das Ende des Jahres ausgelaufen ist.

Was im Jahr 2000 mit großem Elan von Landrat Roger Graef vorgetragen und ab 2001 umgesetzt wurde, scheint sich so langsam überlebt zu haben. Und deshalb ist das Projekt "Unser Dorf geht online" auch zum Ende des Jahres 2005 ausgelaufen. Die Nutzungszahlen der öffentlichen Internet-Pools in 32 Gemeinden im Landkreis Bitburg-Prüm waren schon längere Zeit rückläufig. Das schreckt die Initiatoren und Sponsoren aber nicht. Schließlich seien viele Menschen durch das Projekt mit dem Medium Internet erstmals in Kontakt gekommen. Zudem hätten besonders Jugendgruppen durch die Rechner einen großen Zulauf gehabt, heißt es aus der Kreisverwaltung.Rechner in einigen Orten ein Renner

Nach Angaben der Verwaltung sind in den vergangenen Jahren rund 160 000 Euro in die Schaffung und Unterhaltung der Pools geflossen. Rund 70 000 Euro übernahmen der Landkreis, rund 31000 Euro die Verbandsgemeinden, rund 60 000 Euro kamen von Sponsoren. Dass das Vorhaben nicht noch teurer wurde, hängt mit dem Erfolg der Idee zusammen. Ursprünglich sollte in jeder der inzwischen nur noch 235 Ortsgemeinden die Möglichkeit bestehen, surfen zu können. Am Ende waren es 32 Ortsgemeinden - in Speicher waren es zwei Pools -, die schließlich auch eröffnet wurden. 80 Rechner standen in den 33 einzelnen Internet-Stationen. Kruchten, Sinspelt und Nimsreuland sind inzwischen wieder vom Netz. Andere Pools wie in Fließem, Steinborn, Preist oder Lützkampen wiesen zum Stichtag 30. September 2005 für das vergangene Jahr null Minuten Internet-Nutzung aus. Üttfeld - 2003 offiziell und gefördert online - weist für das vergangene Jahr insgesamt nur eine Nutzungsdauer von einer Stunde und 59 Minuten auf. Aber es geht auch anders. Die drei Rechner in Krautscheid waren seit 2001 insgesamt rund 2040 Stunden online. Dies ist die stundenmäßig höchste Auslastung aller Pools im Landkreis. Auf den weiteren Plätzen folgen Schönecken (vier Rechner, 1465 Stunden) und Wallersheim (vier Rechner, 1439 Stunden). Insgesamt erkundeten Eifeler landkreisweit rund 17 000 Stunden lang die unendlichen Weiten des Internets. Nicht erfasst sind die Stunden, in denen die Rechner genutzt wurden, aber nicht gesurft wurde. Laut Kreisverwaltung wirklich aktiv genutzt wird nur noch ein Drittel der Pools. Dies sei absehbar gewesen, teilt die Verwaltung in einem Erfahrungsbericht mit, der den Kreistagsmitgliedern vorgelegt worden war. Es sei zu beobachten gewesen, dass Nutzer der öffentlichen Pools sich nach kurzer Zeit selbst einen privaten Online-Zugang zugelegt hätten. Dieses Argument untermauert die Verwaltung durch eine Untersuchung der Forschungsgruppe Wahlen zum Thema Internet. So nutzen im ersten Quartal 2001 37 Prozent aller erwachsenen Deutschen das Internet. Im zweiten Quartal 2005 waren es schon 63 Prozent. In der Eifel dürfte diese Quote ähnlich sein.Mettendorfer gewannen Homepage-Preis

Bestandteil des Konzepts "Vernetzter Landkreis" war im Jahr 2003 zudem ein Wettbewerb, bei dem die beste Homepage der Gemeinden gekürt wurde. Dabei gewann Mettendorf ( www.mettendorf-eifel.de) vor Bleialf ( www.bleialf.de), Gransdorf ( www.gransdorf.de) und Prümzurlay ( www.pruemzulay.de) in der Amateur-Klasse. Bei den von professionellen Anbietern erstellten Webseiten gewann Kyllburg ( www.stadt-kyllburg.de) vor Ehlenz ( www.ehlenz-live.de) und Waxweiler ( www.waxweiler.com). Inzwischen wird aber wohl die eine oder andere Ortsgemeinde einen noch ansprechenderen Auftritt im Netz haben.

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