Der Meister lässt sie nicht im Stich beim Felsenfest in Fleringen

FLeringen · Das Felsenfest in Fleringen wird 30 Jahre alt. Und mitten in die Vorbereitungen zur Jubiläumsausgabe platzt den Organisatoren die Nachricht, dass der Hauptakteur erkrankt ist. Aber die Fleringer haben Glück - und Guildo.

 Große Bühne, tolles Gelände: das Felsenfest in Fleringen. Foto: Veranstalter

Große Bühne, tolles Gelände: das Felsenfest in Fleringen. Foto: Veranstalter

Foto: Fritz-Peter Linden (fpl) ("TV-Upload Linden"

Diesmal feiern sie etwas länger: Das Felsenfest in Fleringen wird immerhin stolze 30 Jahre alt. Und deshalb, sagt Richard Schneider vom organisierenden Verein Fleriland, "wollen wir einen Schritt weiter gehen und unseren Gästen etwas Neues, gepaart mit dem Altbewährten, bieten." Und daher machten sie aus ihrem Fest ein Festival, das diesmal - am Samstag, 5. August - bereits um 14 Uhr anfängt.
Beinah aber hätte es den Fleriländern das Feiern mit den meist rund 2000 Besuchern verhagelt. Denn vor wenigen Tagen musste einer der Hauptakteure auf der großen Bühne krankheitsbedingt seinen Auftritt absagen: Christian Steiffen (Künstlername - einfach mal laut aufsagen, und der Witz wird klar).
Die Reaktion der Fleringer: Alle an einen Tisch zur Krisensitzung. Richard Schneider erzählt: "Was tun? Budget ist knapp, Zeit ist knapp, und die Nerven liegen auch erstmal blank. Nach kurzer Überlegung kamen wir alle zu dem Entschluss, das es nur eine Alternative geben kann. Wir müssen Guildo Horn anfragen und hoffen, dass er zeitlich kann und nicht unser Budget sprengen wird."
Ein paar Telefonate später hatte der Meister zugesagt, die Sache war geritzt - "und so konnten wir bereits 24 Stunden nach der Absage von Christian Steiffen unseren neuen Hauptact bekannt geben."
Und der Meister bestätigt kurz darauf: "Das ging ganz schnell - Anfrage, Freude und Zusage!", mailt uns Guildo und ergänzt: "Wir haben gefühlt ewig nicht in der Eifel gespielt, freuen uns umso mehr und kommen mit einem prall gefüllten Herzen voll zündelnder Schlager-Melodien!"
Die vergangenen 30 Jahre verliefen, nach den ganz bescheidenen Anfängen des Felsenfests, unterdessen auch nicht ohne Aufreger: Im Jahr 2004 zündeten Brandstifter eine Reihe von Stroh-Rundballen an, beinah wäre der angrenzende Wald ebenfalls in Flammen aufgegangen. 2011 passierte das Gegenteil: Da sei das Festival "fast im Regen ersoffen. Wir hatten drei hochkarätige Bands, doch es wollte einfach nicht aufhören zu regnen", sagt Schneider. Ergebnis: Nach langer Zeit noch einmal ein Fest mit weniger als 1000 Besuchern.
Schauen wir lieber auf die erfreulichen Erfahrungen, denn davon gibt es eine ganze Menge. Schneider: "Der ganze Ort steht hinter dem Fest, und wir bekommen auch von allen anderen Vereinen Unterstützung." Für den Felsen-Fesstag wird im halben Dorf sogar eine Einbahnstraßenführung eingerichtet.
"Auch alle ansässigen und umliegenden Firmen unterstützen uns durch Sponsoring oder tatkräftige Hilfe", sagt Richard Schneider. "Ohne diesen geschlossenen Rückhalt und die Unterstützung in der gesamten Umgebung, wäre ein solches Fest gar nicht möglich."
Ins große Lob bezieht er auch das Publikum ein: Denn in all den Jahren (Ausnahme siehe oben) "gab es nie wirklich Stress oder Schlägereien unter den Gästen. Unser Publikum ist äußerst friedlich."
In diesem Jahr wird also alles etwas größer. "Nach gefühlten 2000 E-Mails und 3000 Telefonaten" hatte man sechs Bands und drei DJs gebucht. Neben Guildo Horn und den Orthopädischen Strümpfen treten auf: Elastiq, Acapulco Firebirds, Mike Candys, Girl und die Renegades of Funk. Drumherum drei Essens-LKW, diverse Getränketheken und eine 40 Quadratmeter große, in die Felsen gebaute Bar, von der aus man "den besten Blick über das gesamte Gelände bis auf die Bühne hat."
Zumal es noch einen weiteren erfreulichen Aspekt nach der Absage gab: Nachdem sich das Problem auch durch die Verbreitung der Nachricht in den sozialen Medien rundgesprochen hatte, "bekamen wir in der Zeit zwischen Absage Steiffen und Zusage Guildo Horn jede Menge Unterstützung durch unsere anderen gebuchten Bands. Sie versuchten Kontakte zu anderen Bands herzustellen und zu vermitteln. Diese Geste war für uns bezeichnend, dass wir doch auf dem richtigen Weg sind." Auch beim Prümer Sommer, "mit dem wir dieses Jahr eine hervorragende Kooperation haben", erhielt man Unterstützung, indem die Organisatoren dort die Besucher auf die Planänderung mit Guildo Horn hinweisen.
Kurz: Das Festival kann steigen.Extra: DATEN, PREISE UND EINTRITTSKARTEN

 Hat ein Herz für die Eifel: Guildo Horn.TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Hat ein Herz für die Eifel: Guildo Horn.TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Foto: friedemann vetter (ve._), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"


Das Felsenfestival mit sechs Bands und drei Diskjockeys beginnt am Samstag, 5. August, bereits um 14 Uhr. Zutritt für alle ab 16 Jahren - wer noch keine 18 ist, muss um 24 Uhr das Gelände verlassen. Parken auf der Wiese am Gelände, Campen erlaubt. Karten kosten 23 Euro im Vorverkauf (inklusive 5-Euro-Getränkegutschein) und 25 Euro an der Abendkasse. Man erhält sie vorab über www.felsenfestival.de/tickets , über ticket regional und in folgenden Vorverkaufsstellen: Buchhandung Hildesheim, Eifeljournal und Lotto Robiller im Rewe-Center (alle Prüm), in Bitburg ebenfalls in der Lotto-Annahmestelle im Rewe-Center, im Luxtours-Reisebüro Pütz und in der Tourist-Information Bitburger Land. Vorverkauf in Daun unter anderem im Freizeitbüro der Bundeswehr, in der Volksbank und im Forum Daun.

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