Der Menschenfänger aus Wolsfeld: Thomas Treptau, Lucy und die Awo

Bitburg · Thomas Treptau aus Wolsfeld ist seit vier Jahren Vorsitzender der Bitburger Arbeiterwohlfahrts-Ortsgruppe. Er hat es in dieser Zeit geschafft, die Mitgliederzahl von 40 auf nun fast 300 zu steigern

 Thomas Treptau. Foto: privat

Thomas Treptau. Foto: privat

Bitburg. Besonders stolz ist Thomas Treptau, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Bitburg, auf Lucy. Sie ist brünett, hat aber auch weiße Haare. Und sie ist ausgebildete Therapeutin.
"Lucy ist unser neues Pferd in Holsthum", erzählt Thomas Treptau. Das Pferd gehört zum Reitprogramm des Awo-Ortsvereins Bitburg, dem Treptau seit vier Jahren vorsteht. "Das Angebot bringt Jungen und Mädchen, größere und kleinere Kinder, behinderte und nichtbehinderte Kinder zusammen und schafft gemeinsame Erlebnisse mit dem Partner Pferd", sagt Treptau.
Erlebnisse schenken


Sein Stolz ist verständlich, denn Kindern Erlebnisse zu schenken ist das Ziel seiner Arbeit bei der Awo. 2003 ist der heute 45-Jährige in die Arbeiterwohlfahrt eingetreten, 2009 wurde er Vorsitzender der Ortsgruppe Bitburg und 2011 des Kreisverbandes. Doch der gebürtige Essener hat schon als Kind "Awo-Luft" geatmet. "Meine Mutter war Mitglied, und ich war immer bei dem Ferienspaß dabei", erzählt er. Und genau diese Zeit hat sein heutiges Engagement geprägt. Drei Geschwister, eine alleinerziehende Mutter: Die Awo war für ihn die Gelegenheit, etwas zu unternehmen.
"Jetzt möchte ich, dass so viele Kinder wie möglich diese Chance bekommen und Spaß haben können, auch wenn ihre Familien nicht viel Geld haben", sagt er. Denn 970 Kinder leben im Eifelkreis unter der Armutsgrenze. "Für sie habe ich mich als Vorsitzenden vor allem um die Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche gekümmert". Geocaching, Reiten, Ausflüge, Zelten: Das Programm hat Erfolg.
Als Treptau den Vorstand übernahm, hatte die Arbeiterwohlfahrt noch nicht einmal ein eigenes Haus. Aus den damals noch 40 Mitgliedern sind nun rund 300 geworden.
"Man sagt, ich sei ein Menschenfänger, aber im positiven Sinn", sagt Treptau. Die Awo selbst ist im Eifelkreis jünger geworden - das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt bei 31 Jahren. "Viele Jugendliche, die in der Kindheit bei unseren Programmen dabei waren, werden Mitglieder oder sogar Betreuer", erklärt Treptau.
Und für die Zukunft ist auch etwas für die älteren Eifeler geplant. Die Awo-Alltagshelfer sollen von 2014 an Senioren im Haushalt helfen. Treptau setzt viel Hoffnung darauf: "Das wäre für uns ein Meilenstein". bc
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