Der Müll ist weg, der Ärger bleibt

Malberg · Remondis hat die Gelben Säcke aus Malberg zwar abgeholt, doch der Ärger hat offenbar mehr Spuren hinterlassen als der wochenlang liegen gebliebene Müll: Bürgermeister Wolfgang Rütz zeigt sich erbost über die widersprüchlichen Aussagen der Firma. Um die Wogen zu glätten, hat die jetzt ein Angebot zur Wiedergutmachung geäußert.

Malberg. Da hat sich Wolfgang Rütz, Ortsbürgermeister von Malberg, richtig geärgert: Die Firma Remondis hatte Ende Januar die Gelben Säcke, die wochenlang in dem Eifelort liegen geblieben waren, dann doch noch abgeholt (der TV berichtete) - aber wie Remondis-Pressesprecher Michael Schneider auf seine "Behauptungen" komme, das wisse Rütz nun wirklich nicht.
Die Firma hatte das Straßengefälle und das Wetter als Grund dafür genannt, dass man den Müll nicht hatte abfahren können.
Dazu Rütz: "Morgens wurde gestreut und andere Straßen, die auch nicht abgefahren wurden, sind flach. Wenn es so verschneit oder glatt war, wie Herr Schneider behauptet, dann weiß ich nicht, wie andere Lkws diese Straßen befahren konnten: Bierlieferanten, DPD und sogar Remondis.
In den Straßen, in denen die Gelben Säcke abgefahren wurden, blieben die Blauen Tonnen stehen, und dort, wo die Blauen Tonnen abgefahren wurden, blieben die Gelben Säcke liegen. Auch wurde die Blaue Tonne bei mir geleert und bei meinem Nachbarn gegenüberstehen gelassen - an einer Landstraße."
Die "widersprüchlichen Aussagen" der Firma kann Rütz nicht nachvollziehen. Noch immer wartet er auf eine Antwort vom Dualen System Deutschland: Dorthin hatte die VG-Verwaltung die Rechnung für den Eigenaufwand geschickt.
Rütz hatte Gemeindemitarbeiter beauftragt, die Gelben Säcke mit dem Traktor zum Sportplatz zu bringen, damit sie nicht länger den Bürgersteig blockieren. Erst später rückte ein Remondis-Mitarbeiter zur Abfuhr an. Auf den Kosten will Rütz nicht sitzen bleiben.
Zuvor soll Remondis auf den dann nicht in die Tat umgesetzten Vorschlag der Malberger, sie würden den Müll selbst bei der Firma vorbeibringen, eingegangen sein - allerdings: gegen eine "geringe Gebühr". Das weist Pressesprecher Michael Schneider von sich: "Generell ist es nicht im Sinne des Erfinders, dass Leute uns die Gelben Säcke selbst vorbeibringen - auch wenn es theoretisch möglich ist. Das wäre dann auch kostenlos." Doch Rütz meint: "Drei oder vier Leute aus dem Dorf haben mir diese Forderung der Firma unabhängig voneinander bestätigt." Bei Remondis habe man ihm zudem gesagt: Anderswo habe der Müll noch länger liegen bleiben müssen. Dazu meint Rütz: "Ja, wenn die Leute sich das gefallen lassen."
Zurück zur Gewohnheit


Trotz all dem Ärger sind beide Seiten bemüht, aufeinander zuzugehen: "Mit dem Wetter sieht es wieder besser aus, und wir hoffen, dass wieder alles seinen gewohnten Gang geht", sagt Schneider. Und Bürgermeister Rütz erzählt: "Für die Aktion Saubere Landschaft stellt uns Remondis kostenlos einen Container zur Verfügung - darauf haben wir uns jetzt geeinigt." Und er fügt hinzu: "Und Remondis holt den kostenlos auch wieder ab." eib

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