Der Nachmittag gehört Comic & Kochlöffel

BLEIALF. Die Kinder, die das Ganztagsangebot der Grundschule Bleialf wahrnehmen, sind zufrieden. Doch das ist Rektorin Astrid Bohr-Haas noch nicht genug. Sie möchte am Image feilen und wünscht sich eine noch bessere Akzeptanz bei den Eltern.

Im Pfarrsälchen in Bleialf geht es drunter und drüber. Grund: Die Grundschüler haben in ihren Arbeitsgemeinschaften (AGs) für die Adventsfeier Schattenspiel, Lieder und Instrumentalstücke einstudiert und warten ungeduldig auf die Aufführung. Da ihre Turnhalle zur Zeit umgebaut wird (der TV berichtete) mussten sie ausweichen, um die Adventsfeier im wahrsten Sinn des Wortes über die Bühne zu bringen. Und dort ist es ziemlich eng für die 207 Schüler. 48 davon nutzen bereits das Ganztagsangebot der Schule. Das bedeutet, dass sie nach dem Pflichtunterricht zusammen Mittag essen, Hausaufgaben machen und später zwischen einer Vielzahl von AGs wählen können. "Besonders beliebt sind die Computer- und die Koch-AG", weiß Direktorin Astrid Bohr-Haas. Das Nachmittagsangebot werde zwar gut angenommen, dennoch sei sie mit der Akzeptanz der Ganztagsschule noch nicht zufrieden. Sie habe manchmal das Gefühl, Eltern würden denken, es sei dazu da, sozial schwach gestellte Kinder aufzufangen. Das sei zwar ein Aspekt, aber nicht ausschließlich so gedacht, sagt die Direktorin. Vielmehr bietet die Ganztagsschule allen Kindern etwas. In der Lernzeit nach dem Mittagessen werden nach Klassen getrennt die Hausaufgaben erledigt, betreut durch je eine Lehrkraft. Bei Bedarf kommt noch eine zweite Lehrkraft hinzu. "Das kann zum Beispiel passieren, wenn wir etwas schwierigere Kinder dabei haben. Die Eltern erwarten außerdem, dass die Hausaufgaben erledigt sind, wenn die Kinder nach Hause kommen", sagt Astrid Bohr-Haas. Nach der Lernzeit beginnt um 15 Uhr die Freizeit. Die Kinder haben die Gelegenheit, sich verschiedene AGs auszusuchen, die sie mindestens ein halbes Jahr lang besuchen. Bonbon für die Erst- und Zweitklässler ist die Schwimm-AG, die Dritt- und Viertklässler haben unter anderem die Qual der Wahl zwischen der AG Holzwurm, AG Tüftler und Entdecker oder der Comic-Werkstatt. Es gibt aber auch einen Kinderchor, Englisch, autogenes Training oder Tischtennis. Das Angebot ist kostenlos. Die Eltern müssen lediglich 2,50 Euro für das Mittagessen ihres Kindes bezahlen. Die Gründe, warum Eltern ihre Kinder für die Ganztagsschule anmelden, seien sehr unterschiedlich, sagt Astrid Bohr-Haas. Bei manchen Familien seien beide Elternteile berufstätig. Manche melden ihr Kind an, weil sie ihm nicht das bieten können, was die Schule im Programm hat. Einige Kinder leben in kleinen Orten und haben keine Spielkameraden, und viele Kinder möchten von sich aus nachmittags dabei sein. Während einige Eltern noch mit dem Image des Nachmittagsangebots hadern, ist für die Mehrheit der Kinder klar: Die Ganztagsschule ist super. Stimmung, Wünsche, Lob und Kritik hat die Schulleiterin mittels Fragebogen versucht herauszufinden. So wollte sie beispielsweise von den Kindern wissen, wie ihnen das Essen schmeckt, ob sie die Hausaufgaben in der Lernzeit schaffen, oder wie ihnen die AGs gefallen. Dabei kam heraus, dass die Kinder im Wesentlichen mit dem Angebot zufrieden sind. Und wie kreativ sie nachmittags sind, zeigten sie ihren Regelschulkollegen während der Adventsfeier.

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