Wahlen in der Verbandsgemeinde Bitburger Land Der neue Rat muss Mehrheiten suchen

Bitburg  · Durch das gute Abschneiden der Grünen ändern sich die Verhältnisse auch in der Verbandsgemeinde Bitburger Land.

 Der Tag danach: In der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburger Land sind die Helfer auch am Montag noch mit dem Rücklauf der Stimmzettel aus den 71 Gemeinden beschäftigt.

Der Tag danach: In der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburger Land sind die Helfer auch am Montag noch mit dem Rücklauf der Stimmzettel aus den 71 Gemeinden beschäftigt.

Foto: Tv/Maria Adrian

Genau wie auf Ebene des Kreises hat die CDU auch in der Verbandsgemeinde Bitburger Land Stimmen eingebüßt – ebenso wie die SPD. Insgesamt geben 34 Prozent der Wähler in der VG ihre Stimme der Kreistags-CDU. Wieso die CDU Stimmen einbüßt, möchte der kommissarische CDU-Fraktionsvorsitzende, Thomas Etteldorf auf TV-Anfrage noch nicht kommentieren. Nach seiner Einschätzung seien die Zahlen noch nicht verlässlich genug. Er rechnet noch mit einigen Korrekturen, da in manchen Gemeinden bis weit nach Mitternacht ausgezählt wurde. Dadurch hätten sich bei den Schnellmeldungen möglicherweise Fehler eingeschlichen.

Bei der Wahl zum Verbandsgemeinderat Bitburger Land hat die SPD deutlich mehr Stimmen eingebüßt als die CDU. Sie kommt auf 26,7 Prozent. Die CDU verliert drei Prozent und erzielt insgesamt 37,9 Prozent Stimmenanteil.

„Wir haben unsere Ziele nicht ganz erreicht. Wir wollten unsere Fraktionsstärke erhalten, haben aber zwei Mandate verloren“, sagt Nico Steinbach auf TV-Anfrage. Dafür macht der Sozialdemokrat den sehr starken Rückenwind, den die Grünen hatten, verantwortlich. Dennoch sei die SPD deutlich zweitstärkste Kraft im neuen Verbandsgemeinderat und damit sei man ganz zufrieden, formuliert Steinbach, wobei er bei dem Wort „zufrieden“ noch etwas gezögert hat.

Die Grünen sind „richtig froh“ mit ihrem Ergebnis. Sie erzielen 15,9 Prozent der Stimmen. „Wir hatten tatsächlich nicht so viel erwartet, jetzt können wird durchstarten und besser arbeiten unter anderem für den Klimaschutz“, sagt Lydia Enders von den Grünen.

Auf die Frage, ob ihrer Partei der bundesweite Aufwärtstrend geholfen habe, antwortet sie: „Wir haben einen ordentlichen Wahlkampf, auch der ist für diese Resonanz mitverantwortlich“, versichert die Spitzenkandidatin überzeugt. Wie es in der Fraktion weitergehe, wer welche Positionen übernehme, das alles sei noch offen. Es bleibe spannend, bis alle Ergebnisse vorlägen.

Die Freie Wählergemeinschaft Bitburger Land landet knapp hinter den Grünen mit 15,3 Prozent. Sie hat geringfügig zugelegt im Vergleich zu 2014 holt sie ein Prozentpunkt mehr. „Wir haben unseren Standard gehalten“, sagt Edgar Comes, der Fraktionsvorsitzende der FWG. Den Erfolg der Grünen sieht er als Folge der allgemeinen Entwicklung, in der die großen Parteien CDU und SPD die großen Verlierer seien. Die Verschiebung in Richtung Grüne schaffe eine Gemengelage, in der man Mehrheiten suchen müsse. Das sei von Vorteil. „Früher war die absolute Mehrheit für die CDU Standard, wie Comes es nennt. Es sei ein Verdienst der FWG, dass das nicht mehr so sei. Comes freut sich über die Bestätigung durch den Wähler und auf die neue Periode im Verbandsgemeinderat. „Mit der Konstellation sind wir für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt der Vorsitzende. Dass die AfD keinen Sitz im Verbandsgemeinderat hat, da sei man nicht böse drum, so Comes, der betont, dass er viel von konstruktiver Zusammenarbeit hält.

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Bei den Einzelkandidaten in einigen Orten der VG haben mehrere Kandidaten beachtliche Ergebnisse einfahren können: 91,87 Prozent holt zum Beispiel der Amtsinhaber, Ortsbügermeister Stefan Rodens, der ohne Gegenkandidat ins Rennen ging. Erik Lichter, neuer Bewerber um das Amt des Ortsbürgmeisters von Ehlenz, tritt ohne Gegenkandidat an und kommt auf Anhieb auf 93,04 Prozent. In Idenheim kann Ingrid Penning als Amtsinhaberin und einzige Kandidatin 90,84 Prozent einfahren. Spitzenreiter ist Otmar Schröder, der als neuer Bewerber ohne Gegenkandidat mit 94,16 Prozent zum Ortschef von Messerich gewählt wird. Stephan Grengs wird in Schleid mit 90,99 Prozent gewählt und Rudolf Winter in Wißmannsdorf mit 91,55 Prozent.

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