Der Nullpunkt für Wanderer und Schatzsucher

Prüm · Navigationshilfe für Mobilgeräte mit satellitengestützer Positionsbestimmung: Das Vermessungs- und Katasteramt Prüm hat in der Montherméer Straße einen sogenannten GPS-Referenzpunkt eingerichtet.

 Gerät drauf - und die Genauigkeit prüfen (von links): der VG-Beigeordnete Jakob Weinand, Mathilde Weinandy und Behördenchef Nikolaus Marder zeigen, wie der Referenzpunkt am Katasteramt funktioniert. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Gerät drauf - und die Genauigkeit prüfen (von links): der VG-Beigeordnete Jakob Weinand, Mathilde Weinandy und Behördenchef Nikolaus Marder zeigen, wie der Referenzpunkt am Katasteramt funktioniert. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. Wandern geht auch per Mobiltelefon: Wer ein entsprechend ausgerüstetes Handy besitzt, der kann sich - auch beim Vermessungs- und Katasteramt Prüm - digitale Karten und Routen aus dem Netz auf sein Gerät laden und losmarschieren.
"Ich kenne das von meinen Kindern", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. "Die wandern auch so." Obwohl sie selbst nach wie vor mit der guten alten Faltkarte losziehe - dennoch: "Wenn wir eine Wanderregion sein wollen, dann müssen wir diese Techniken haben."
Beitrag zum Rheinland-Pfalz-Tag


Allerdings sollte der digital gerüstete Naturfreund wissen, wie genau sein Apparat arbeitet. Zu diesem Zweck hat das Katasteramt einen sogenannten GPS-Referenzpunkt aufgebaut - eine Edelstahltafel hinter der Behörde in der Montherméer Straße mit einem Kreuz in der Mitte und Angaben, wie der Referenzpunkt zu nutzen ist. "Das ist unser kleiner Beitrag zum Rheinland-Pfalz-Tag", sagt Behördenleiter Nikolaus Marder.
GPS steht für "Global Positioning System", das weltweite, satellitengestützte System zur Positionsbestimmung. Wie funktioniert das? Marder erklärt: "Sie haben einen GPS-Empfänger. Der hat eine Software, mit der er Satelliten-Signale empfängt und auswertet. Aufgrund dieser Signale ergibt sich Ihre Position mit einer Genauigkeit von zehn bis 20 Metern."
Genauer würden die derzeit erhältlichen Geräte nicht arbeiten. Der Referenzpunkt hinterm Katasteramt ist allerdings zentimetergenau berechnet - und wer sein Gerät drauflegt, erhält kurz darauf die Information darüber, ob es zumindest die verprochene Exaktheit bietet - wichtig für die Orientierung im Gelände.
Das gilt auch für die moderne Form der Schnitzeljagd: das "Geocaching". Der englische Begriff "Cache" - "käsch" gesprochen - steht dabei für Speicher, Lagerstelle oder Schatz. Die Freizeitbeschäftigung wird immer beliebter: Mehr als 400 000 Menschen gehen diesem Hobby nach, sagt Xenia Hein vom Katasteramt.
Dabei geht es um die Suche nach einem solchen versteckten "Cache", einem wetterfesten Behälter, in den die Teilnehmer an dieser elektronischen Schnitzeljagd etwas für den nächsten "Geocacher" hinterlegt haben. Meist gehört auch ein Logbuch dazu: ein kurzer Bericht über die Suche und was man dabei unterwegs alles so erlebt hat.
Die Koordinaten werden mit Hinweisen zu den Schätzen auf einschlägigen Portalen im Internet angegeben. 120 000 dieser Verstecke gibt es bereits in Deutschland. Hinterlegt werden können sie von allen, die dieser Freizeitbeschäftigung nachgehen. Dabei verbleibt der Behälter stets an seinem Platz. Regel: Man nimmt etwas heraus und legt etwas Neues dafür hinein, damit die nächsten Schatzsucher nicht ins Leere gucken.
Schatzsuche nur mit GPS


Ohne einen GPS-Empfänger, der mit Hilfe von Satellitensignalen die eigene Position auf der Erde angibt, ist diese Schatzsuche nicht möglich. Daher bietet das Katasteramt jetzt die Möglichkeit, den Empfänger auf seine Genauigkeit hin zu überprüfen.
Die Mitarbeiter des Amts wollen auch beim Rheinland-Pfalz-Tag in Prüm (27. bis 29. Mai) allen interessierten Besuchern zeigen, wie die Positionsbestimmung funktioniert. Außerdem kann beim Landesfest jeder an geführten Geocaching-Touren teilnehmen, das Amt ist an allen drei Tagen geöffnet und gewährt Einblick in Techniken und Produkte rund um das Thema Vermessung und Geobasisinformation.
Informationen und Wanderkarten gibt es auf der Website des Landesamts für Vermessung und Geobasisinformation: www.lvermgeo.rlp.de

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