Stadtkyll. Seit genau 25 Jahren versieht er als Priester seinen Dienst am Nächsten: Siegfried May, Pastor für Stadtkyll, Schüller, Hallschlag und Ormont im Oberen Kylltal. Vor vier Jahren zog er ins Stadtkyller Pfarrhaus ein - nach Stationen im Saarland, wo er auch 1955 geboren wurde, und als Militärseelsorger bei der Bundeswehr (der TV berichtete).
Einschneidende Erlebnisse

Aus diesen vergangenen Jahren erinnert er sich an einschneidende Erlebnisse, an "schwere Seelsorgefälle", zum Beispiel, wenn sich Tragödien ereigneten, Menschen sich das Leben nahmen - und natürlich mit den Soldaten, die er betreute: "Die Auslandseinsätze haben mich schon schwer geschlaucht. Von daher bin ich hier sozusagen in einem geschützten Raum."
Er fühlt sich wohl in der Eifelheimat, zumal die Kirchen sich, ganz gegen den Trend, wieder mit Besuchern füllen, sagt er. Mehr und mehr sehe er Kirchgänger auch aus der belgischen Nachbarschaft und anderen Gegenden, in denen es immer weniger Pfarrer gebe.
Auch deshalb gehe es ihm hier bestens, "das muss man wirklich sagen. Ich habe es nach wie vor sehr gut getroffen."
Auch wenn sein Einzug vor vier Jahren, gemeinsam mit seiner Mutter, von Trauer begleitet war: 14 Tage vorher war sein Vater gestorben.
Was ist das Schönste in seiner täglichen Arbeit? Die Antwort kommt flott. "Wie die Kinder mit mir umspringen. Davon zehre ich auch." Genau so wie von der jahrzehntelangen Unterstützung durch seine Familie.
Aber auch von den erwachsenen Pfarreienmitgliedern aus "seinen" Dörfern in der Eifel: "Das ist schon phänomenal. Meine Erfahrung ist, dass ich mehr geschenkt bekomme, als ich jemals zurückzahlen kann."
Unter den heutigen Umständen Pfarrer zu sein, sagt der Stadtkyller Ortsbürgermeister Harald Schmitz, sei keine leichte Aufgabe.
Pastor May aber habe diese Herausforderung in seiner bisher 25-jährigen Tätigkeit "und insbesondere in den fast vier Jahren in unserer Pfarreiengemeinschaft, die ich bewerten kann, bravourös gemeistert".
Einen Versuch, seinen Dank an die Pfarreien zurückzugeben, macht Pastor May am Sonntag, 14. August, und zwar an ungewöhnlicher Stelle: Er hat seine Gemeindeschäfchen ins Stadtkyller Kirmeszelt eingeladen, zum Mittagessen. "500 Portionen habe ich bestellt. Ich hoffe, dass es reicht." May bedankt sich bei den ausrichtenden Vereinen, dem Musikverein und der Feuerwehr, dass sie ihm diese Möglichkeit gegeben haben.
Und er freut sich auf einen Auftritt des Kirchenchors: "Die üben schon."
Pfarreien und Vereinsgemeinschaft haben sich auch ein Geschenk für ihren Pastor ausgedacht. Was das ist, wird selbstverständlich an dieser Stelle nicht verraten.