Metterich. (beba) "Ich war schon als Kind von Gewässern und allen darin lebenden Organismen fasziniert", erinnert sich Herbert Schneider, der für sein Engagement im Gewässer- und Naturschutz die Landesverdienstmedaille erhalten hat. Mit neun Jahren fischte er zum ersten Mal mit einer Bambusstange in der damals noch nicht kanalisierten Mosel. Seit 1989 ist er Bachpate für den Daufenbach, ein Nebenfluss der Kyll.

Das Wissen über biologische und chemische Abläufe eignete er sich mit Hilfe von Seminaren und Vorträgen selbst an. In den 35 Jahren, die Schneider als Strafvollzugsbeamter arbeitete, gab er seine Begeisterung für die Gewässer an Inhaftierte der Jugendvollzugsanstalt (JVA) Wittlich weiter. Gemeinsam übernahm er mit Strafgefangenen eine Bachpatenschaft für den Rommmelsbach in Wittlich. Er zeigte Interessierten, wie das Leben in einem Bach abläuft, welche Pflanzen am Ufer wachsen sollten und welcher Müll in einem Bach landet.

Auf Initiative von Schneider kam die Prüfungskommission der Fischereibehörde zur JVA, um die Fischereiprüfung abzunehmen. Aber nicht nur Inhaftierte interessierten sich für den Fischereischein, sondern auch Beamte lernten gemeinsam mit den Insassen. Für manche wurde die Fischerei zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung nach dem Strafvollzug.

Seit 1995 ist der begeisterte Fliegenfischer im Kreis Bitburg-Prüm als Fischereiberater ehrenamtlich tätig. Die Durchgängigkeit der Kyll liegt ihm besonders am Herzen. Der Eifelfluss hat 21 Wehre, die alle Organismen im Wasser an einer freien Bewegung behindern. Extra Jeder kann Bachpate werden. Zu den Aufgaben gehört: Gewässer beobachten, dokumentieren, pflegen und Verantwortung für den Zustand des Gewässers mittragen. Informationen gibt es bei der Verbandsgemeinde Bitburg-Prüm, Telefon 06561/66311. "Ein Handbuch für Bachpaten" vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz ist in der VG kostenlos erhältlich. (beba)