Der Preis für Kultur und Begegnung

Bitburg · Die Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, die Haus Beda und Bibliothek in Bitburg betreibt, hat ihren Rechnungsbericht 2010 vorgelegt. Um das kulturelle und gesellschaftliche Leben in und außerhalb dieser beiden Häuser zu fördern, hat die Stiftung 2010 gut eine Million Euro ausgegeben.

Bitburg. Mit dem Haus Beda wollte Stiftungsgründer Hanns Simon (siehe Extra) eine "Begegnungsstätte für jedermann" schaffen. "Hier sollen Menschen zusammenkommen, die an geistiger Weiterentwicklung, an schöpferischem Tun interessiert sind, und durch die Begegnung mit Kunst und Musik Freude und Entspannung finden", hat sich der Stifter gewünscht. Der Rechnungsbericht der Stiftung zeigt, wie in Haus Beda 2010 dieser Wunsch umgesetzt wurde.
Es gab 2010 insgesamt 64 Veranstaltungen in Haus Beda: 21 Konzerte, fünf Ausstellungen, fünf Theaterstücke, vier Lesungen, drei Vorträge sowie 26 Versammlungen und Empfänge - von Podiumsdiskussionen über den Schülerwettbewerb "Mathematik ohne Grenzen" bis hin zur Maifeier der Stadt Bitburg. Zudem nutzten die Volkshochschule, die Mal- und Modellierschule sowie weitere Institute die Räume für 18 Kurse, und 13 Vereine - von der Ballettschule über Kampfkunst bis zur Seniorengymnastik - treffen sich dort.
Größter Kostenposten ist das Personal für Haus Beda und die Bibliothek mit rund 330 000 Euro, gefolgt von Unterhaltungs- und Verwaltungskosten für die beiden Kulturstätten von rund 150 000 Euro. Die Veranstaltungen in Haus Beda schlagen mit rund 100 000 Euro zu Buche. In neue Medien für die Bibliothek wurden 30 000 Euro investiert.
Geldquelle sind Brauerei-Anteile


Auch außerhalb von Haus Beda und der Bibliothek wirkt die Stiftung und unterstützte 2010 mit rund 100 000 Euro Kunst- und Kulturschaffende: in Form von Stipendien für Gesangs- und Musikstudenten oder als Zuschuss für Veranstaltungen wie das Eifel-Literatur-Festival, die Aktion Bitburger Büchertasche sowie für Vereine - etwa das städtische Orchester, das neue Instrumente gebraucht hat, oder die Volkstanzgruppe, die 2010 ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hat.
Haupteinnahmequelle sind Dividenden aus dem Stiftungskapital (siehe Extra), Spenden und Zuschüsse von zusammen rund 900 000 Euro. Zinsen spülen rund 85 000 Euro in die Kasse, das Vermieten der Räume bringt knapp 30 000 Euro, Eintritte rund 10 000 Euro. Die Einnahmen von gut einer Million Euro deckten exakt die Ausgaben - samt der 330 000 Euro, mit denen 2010 das Rücklagen-Sparschwein gefüttert wurde. schoHanns Simon und seine Stiftung: "Mein Interesse an Kunst und Kultur und der Wunsch, das kulturelle Leben in meiner Heimatstadt zu fördern, haben mich veranlasst, die Stiftung zu gründen", sagte Hanns Simon (1908 bis 1989), der 1968 die nach ihm benannte Stiftung ins Leben rief. Der damalige Brauerei-Chef stattete seine Stiftung mit Gesellschafteranteilen an der Brauerei im Wert von damals einer Million Mark aus. Durch Kapitalerhöhungen sind die Geschäftsanteile inzwischen rund 2,4 Millionen Euro wert. Alle Investitionen werden aus Erträgen dieses Stiftungskapitals bestritten. Bestes Zeugnis vom Wirken der Stiftung geben das 1976 eröffnete Haus Beda und die Bibliothek. In Bau und Ausstattung dieser Häuser investierte die Stiftung im Laufe der Jahrzehnte knapp sieben Millionen Euro. scho

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